217 Mio. Euro an Ölimporten könnte Deutschland jedes Jahr einsparen. Eine LKW-Schlange auf der Länge der A81 von Würzburg bis an die Schweizer Grenze. Das Einsparpotenzial könnte weltweit betrachtet immerhin 23 Mal rund um den Globus betragen.
Zwei, die sich darum kümmern, dass es weniger wird, sind Richard Zizmann und Melanie Volm von i+M – Innovation und Management. Ihr Konzept ist nachhaltig: Menschen brauchen Energie, kommunaler Klärschlamm ist Energie.
9-12 Megajoule Energie pro Kilogramm stecken in vollgetrocknetem Schlamm, gleich viel wie in deutscher Rohbraunkohle, jedoch ganz ohne Tagebau und Rekultivierung. Mit „Kläranlage macht Kohle“ verfolgt i+M das Ziel der sinnvollen Nutzung des energetischen Potenzials. Ihre Solar- und Hybrid-Anlagen stehen in Deutschland, Südeuropa, Indien und China. Sie erzeugen mittels Sonne und freier Wärmequellen 35.000 Tonnen CO2-neutralen Kohle-Ersatzbrennstoff pro Jahr. Trocknung und Wasserentzug führen außerdem zu einer Transportkostenersparnis von rund 75 Prozent. Zudem reduziert sich das Infektionsrisiko durch Pathogene im Klärschlamm bei der Volltrocknung.
Im Hinblick auf die Klimaneutralität fordern die Klärschlamm-experten dringend ein Nachjustieren der Politik. „Klärschlamm nass zu verbrennen, womöglich unter Zunahme von fossilen Brennstoffen, ergibt einen kalten Ofen ohne Mehrwert“, so Zizmann.
Allerhöchste Zeit also, das Negativ-Image abzulegen und Klärschlamm in die Reihe der erneuerbaren Energien Sonne, Wind und Wasser aufzunehmen.