Herr Czapla, der Fintech-Markt ist vielfältig und hart umkämpft. Warum hat sich Miles & More dazu entschieden, hier einzusteigen?
Der deutsche Fintech-Markt hat sich sehr schnell und dynamisch entwickelt. Ein Ende des Wachstums ist derzeit nicht in Sicht und die Chancen in diesem Umfeld sind groß. Entsprechend gibt es zahlreiche Geschäftsmodelle – nicht alle sind erfolgreich. Mit 20 Jahren Erfahrung im Finanzsektor ist Miles & More absolut kein Neuling und kann eine fundierte Basis vorweisen. Durch unsere Expertise verschaffen wir einerseits den Kunden einen Überblick und stehen ihnen beratend zur Seite. Andererseits können wir gemeinsam mit Fintechs die Entwicklung am Markt aktiv mitgestalten und vorantreiben. Dabei haben wir schnell festgestellt, dass kooperative Modelle am erfolgversprechendsten sind. Das zeigt sich alleine schon durch unsere etablierten und erfolgreichen Miles & More-Kreditkartenportfolien. Als namhafte Marke haben wir vielen Fintechs eines voraus: Datenexpertise und einen großen, sehr technik- und finanzaffinen Teilnehmerkreis. Die Daten-Analyse komplexer Customer Journeys ist zentraler Bestandteil unseres Geschäftsmodells und Kundenbindung unsere Kernkompetenz. Das können so nicht viele und scheint aktuell auch keine Stärke von Banken zu sein. Indem wir über unsere Plattform interessante und innovative Angebote zusammenfassen, individuelle Produkte nach Teilnehmer-Wünschen aufzeigen sowie zusätzlich Meilen vergeben, bieten wir einen entscheidenden Mehrwert im Finanzbereich.
Wie sieht dieser Mehrwert genau aus und wo sehen Sie die interessantesten Möglichkeiten?
Die Deutschen stehen technischen Innovationen oft eher skeptisch gegenüber – gerade im Finanzumfeld. Und das obwohl unsere mobile, vernetzte Welt in diesem Bereich enormes Potenzial birgt und der Druck, durch die andauernden Niedrigzinsen finanziell anderweitig tätig zu werden, immer mehr steigt. Markenbekannte Anbieter wie Miles & More können hier ihren Vertrauensvorsprung nutzen und mit Know-how und guten Angeboten punkten. Zumal die neue EU-Richtlinie PSD2 gerade für Dritt-anbieter die Chance bietet, endlich die Regulatorik-Bremse zu lösen. Das haben wir früh erkannt und als eines der ersten Unternehmen ohne traditionellen Banken-Hintergrund eine Multibanking-App eingeführt: Über „Finance Plus“ können Nutzer beliebig viele Konten verknüpfen und erhalten einen Überblick sowie vereinfachte Kontrolle über ihre Finanzen – inklusive monatlicher Meilenvergabe. Und das funktioniert gerade für Reisende online wie offline. Zudem hilft ein intelligenter Finanzassistent, zum Beispiel Strom- oder Telefon-Verträge zu managen oder zu optimieren. Auch auf unserer Fintech-Plattform erhalten Teilnehmer eine Vielzahl attraktiver Angebote für Finanz- und Versicherungsdienstleistungen. Dabei setzen wir überall auf die so wichtigen Kooperationen. Zu unseren Partnern zählen sowohl Fintechs wie Exporo, Auxmoney oder LIQID als auch klassische Anbieter wie die DKB oder Amundi. Verbunden mit dem Sammeln von Meilen ist das ein echtes Unterscheidungsmerkmal.
Was können Nutzer zukünftig noch von Miles & More in diesem Bereich erwarten?
Finance Plus war ein wichtiger Schritt beim Ausbau des Finanz-Portfolios. Damit möchten wir bei unseren Teilnehmern zur zentralen Anlaufstelle für Finanzdienstleistungen werden. Um die Nutzer immer wieder zu begeistern, werden wir das Produktangebot kontinuierlich weiterentwickeln sowie weitere Fintechs und Finanzpartner hinzufügen. Dass wir hierbei meist den richtigen Riecher haben, zeigt uns der bisherige Erfolg. So werden wir auch künftig neue Features integrieren und Funktionen entsprechend des Kundenfeedbacks optimieren. Für einen besonderen Mehrwert arbeiten wir in Kooperation mit Partnern aktuell an spezifischen Produkten, die es nur im Miles & More-Kontext geben wird. Perspektivisch wollen wir die App so vielen Kunden wie möglich zugänglich machen – auch über Deutschland hinaus.