Schön soll es sein, hell und gemütlich: das neue Heim. Natürlich kühl im Sommer und mollig im Winter. Dass der herzerwärmende Kuschelfaktor dabei das phonetisch eher kalte Wort „Energieeffizienz“ ist, wer hätte das gedacht?
Bei den Bauherren früherer Generationen standen allein die Finanzierbarkeit und der Komfort im Vordergrund. Heute drücken Umweltprobleme und der Raubbau von natürlichen Ressourcen auf das Gewissen. Wenn man sich dann mit den neuen, energiesparenden Möglichkeiten beschäftigt, wird die Wunschliste groß. Das Gebäude soll durch und durch nachhaltig sein. Chemie in Form von aufwändig abzubauenden Baustoffen? Heute undenkbar. Das ehrenwerte Ziel, ein Bauwerk nun aber komplett aus recycelbaren Baustoffen zu errichten, ist nicht so weit entfernt.
Es ist eine Rechenaufgabe. „Ein Ökohaus kostet rund zehn bis 15 Prozent mehr“, sagt der Architekt Günther Ludewig, Mitglied im Bund Architektur und Umwelt. „Aber“, so lautet die Lösung, „auf eine Generation von 30 Jahren bezogen, schneiden Ökohäuser besser ab.“ Warum? Weil der Energieverbrauch niedriger ist.
Das ist ein schönes Ergebnis. Ich denke aber, dass der wahre Mehrwert sich noch anders bemerkbar macht: Das Haus fürs Leben bringt dem Bauherrn selbst Energie. Die neuen „alten“ Baustoffe zur Wärmedämmung hören sich herrlich motivierend an: Naturbelassene Holzfasern, reine Schafwolle und Naturharzfarben. Holz wird zudem mit Lärchen- oder Bienenwachs veredelt. Offenbar wird das Wohnen dann sogar zu einem olfaktorischen Vergnügen.
Holzhäuser werden dabei immer beliebter. Dämmung ist auch hier das Zauberwort für die hohe Energieeffizienz. Beim Aufbau von mehreren Holzschichten entsteht eine atmungsaktive Hülle, so dass der Raumluft – egal bei welchem Wetter – immer das optimale Maß an Feuchtigkeit entzogen oder zugeführt wird.
Es fühlt sich nicht nur gut an, sondern gibt auch ein gutes Gefühl: Holz hat laut dem Deutschen Massiv- und Blockhausverband „als einziger unter allen gängigen Baustoffen eine positive CO2-Bilanz“. My home is my castle, wird gern gewitzelt. Mit Holz zu bauen trägt aber tatsächlich zum Klimaschutz – und damit zum Schutz vieler späterer Generationen bei.