Unternehmensnachfolgen sind eine schwierige und komplexe Aufgabenstellung. Fast jede zweite Nachfolge scheitert und nur drei Prozent der Unternehmen schaffen den Übergang in die dritte Generation. Die Übrigen werden veräußert, aufgelöst oder enden in der Insolvenz –
unnötigerweise, denn Praxiserfahrungen zeigen, dass erfolgreiche Unternehmensnachfolgen mehrheitlich durch externe Experten, insbesondere durch Interim Manager, begleitet werden. Spezifisches Know-how, relevante Erfahrung, Objektivität und moderierendes Einwirken sind wesentliche Faktoren, die zum Erfolg beitragen. Es ist wichtig, dass eine Nachfolge rechtzeitig und systematisch geplant wird. Auf diese Weise ergibt sich für das Unternehmen auch die Chance zur strategischen Weiterentwicklung. Bestehendes kann hinterfragt, Bewährtes beibehalten und Neues vorangetrieben werden.
In der Praxis gibt es spezifische Aufgabenstellungen, bei denen der Interim Manager einen wesentlichen Beitrag zu einem gelungenen Generationswechsel leisten kann.
Vakanzüberbrückung durch einen erfahrenen Geschäftsführer
Leider kommt es häufiger vor, dass der Unternehmer unerwartet verstirbt oder ernsthaft erkrankt und es keine systematische Nachfolge gibt. In diesem Fall kann ein Interim Manager die Geschäfte weiterführen, so dass in Ruhe ein Unternehmensnachfolger ausgewählt werden kann. Ebenfalls kann er den Such- und Auswahlprozess mit seiner Erfahrung, seinem Wissen und seiner Neutralität unterstützen und der Familie bei der wegweisenden Entscheidung helfen. Sobald ein Nachfolger gefunden ist, besteht die Aufgabe des Interim Managers darin, diesen zielgerichtet einzuarbeiten und eine erfolgreiche Übergabe sicherzustellen.
Coaching des künftigen Nachfolgers
Es gibt auch Fälle, in denen der Nachfolger bereits feststeht, aber noch nicht ausreichend auf die neue Führungsrolle vorbereitet ist. Wenn der Unternehmer in dieser Konstellation unerwartet stirbt oder aus gesundheitlichen Gründen seine Aufgaben nicht mehr wahrnehmen kann, bietet sich ebenfalls der Einsatz eines Interim Managers an. Dieser überbrückt das Führungsvakuum und verschafft dem Unternehmen wertvolle Zeit, um die Nachfolge erfolgreich zu gestalten. Als Mentor an der Seite des zukünftigen Geschäftsführers bereitet er diesen auf die künftigen Aufgaben vor und hilft bei komplexen unternehmerischen Entscheidungen.
Optimierung des Unternehmens zur Steigerung des Verkaufserlöses
Wenn es keine familieninterne Lösung gibt und der Unternehmenslenker sein Unternehmen verkaufen möchte, ist Interim Management ebenfalls ein bedeutendes Instrument. Für den Verkäufer lohnt es sich, wenn wertvolle Potenziale gehoben werden können, damit Unternehmenswert und letztendlich Verkaufspreis steigen. Durch den geschulten Blick von außen wird deutlich, welche Verbesserungen sinnvoll sind und wie sich das Unternehmen für die Zukunft aufstellen kann. Im Unterschied zu einem klassischen Berater ist der Interim Manager auch verantwortlich für die Umsetzung der erarbeiteten Maßnahmen. Darüber hinaus gelten beim Verkauf von Unternehmen an Investoren besondere Spielregeln, was für viele Unternehmer durchaus gewöhnungsbedürftig ist.
Der Generationswechsel stellt eine große Herausforderung für Familienunternehmen dar. Deshalb reicht es nicht aus, dass ein Interim Manager erfahren und fachlich kompetent ist. Er muss sich auch in die Unternehmenskultur einfügen. Gute kommunikative Fähigkeiten sowie das richtige Fingerspitzengefühl sind an dieser Stelle gefragt. Dann allerdings steht dem Erfolgspotenzial nichts im Wege.