Was Hautärztinnen und Hautärzte schon vermuteten, wird jetzt durch Daten gestützt: Während der Corona-Pandemie haben weniger Menschen die Hautkrebsfrüherkennung wahrgenommen als zuvor. Laut Daten der AOK Nordwest ist es im vergangenen Jahr zu einem deutlichen Rückgang bei der Zahl der Teilnehmenden am „Hautkrebs-Screening“ gekommen, wie die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) mitteilte.
Laut AOK Nordwest gingen 2020 nur 11,5 Prozent der AOK-Versicherten in Westfalen-Lippe zur Hautkrebsfrüherkennung. 2019 waren es noch 15,1 Prozent. Für Schleswig-Holstein verzeichnet die AOK Nordwest bei ihren Versicherten sogar nur 9,8 Prozent im Vergleich zu 13,3 Prozent 2019, die ihre Haut auf Hautkrebsanzeichen untersuchen ließen. Die AOK Nordwest, bei der 2,9 Millionen Menschen versichert sind, vermeldet damit einen schon seit einigen Jahren zu beobachtenden Negativtrend beim Hautkrebs-Screening, der sich vermutlich durch die Pandemie verschärft hat.
Hautkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Jährlich erkranken hierzulande nach Angaben des Robert Koch-Instituts 230.000 Menschen an Hautkrebs. Wenn Hautkrebs früh erkannt wird, sind die Heilungschancen gut. Aus diesem Grund sei der „Gang zur Vorsorge“ so außerordentlich wichtig, so die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG).
Das Angebot der Hautkrebsfrüherkennung gibt es in Deutschland seit 2008. Menschen, die in einer gesetzlichen Krankenkasse versichert und über 35 Jahre alt sind, haben alle zwei Jahre einen Anspruch auf die Hautkrebs-Früherkennungsuntersuchung. Manche Krankenkasse bieten diese wertvolle Untersuchung auch jüngeren Versicherten an. Zur Prävention von Hautkrebs gehören laut DDG zudem ein umfassender Sonnenschutz und der konsequente Verzicht auf Solariumbesuche.
Das „Hautkrebs-Screening" wird von fachkompetenten Dermatologinnen und Dermatologen angeboten. Auch Hausärztinnen und Hausärzte, die eine entsprechende Weiterbildung absolviert haben, bieten es an.