19 Jahre in meinem Körper gefangen

Beitrag von Abbott
Dr. Hügler erklärt Anette F.  die Funktionsweise des  Axium Neurostimulators
Dr. Hügler erklärt Anette F. die Funktionsweise des Axium Neurostimulators
Abbott Beitrag

 „Es fühlte sich an, als ob mein ganzer Körper voller Glasscherben wäre, ein ständiges Ziehen und Stechen“, beschreibt Anette F. ihre Beschwerden. Im März 1996 musste die damals 31-Jährige aufgrund einer Senkniere operiert werden. Unmittelbar danach begannen Schmerzen, die auch nach Wochen nicht vergingen. Anette F. konnte sich kaum bewegen, weder sitzen noch liegen. Die Schmerzen wurden als normale Wundheilungsschmerzen eingestuft. „Das konnte ich nicht glauben. Ich war nie zart besaitet, sondern hart im Nehmen, doch diese Schmerzen waren kaum auszuhalten“, erinnert sich Anette F. Bis März 1997 folgten zwei weitere Operationen, ohne Erfolg – die Schmerzen blieben.

Trotz der weiterhin bestehenden Schmerzen versuchte Anette F. ihre Arbeit als Pflegerin im Altenheim wieder aufzunehmen – vergeblich. „Ich habe meinen Job immer gerne gemacht, war kommunikativ und aktiv, doch die Arbeit war körperlich einfach nicht zu bewältigen“, erklärt die 50-Jährige.

Anette F. suchte jahrelang Hilfe bei vielen Ärzten und sie versuchte auch auf naturheilkundlicher Basis Linderung zu erhalten. „Sogar beim Psychologen war ich, da ich anfing daran zu glauben, ich könnte mir alles nur einbilden“, beschreibt Anette F. ihre Ausweglosigkeit. So vergingen ganze 15 Jahre. Neue Hoffnung schöpfte Anette Ende 2014, als sie beim Arztbesuch von einer neuen Therapieform erfuhr, bei der ein bestimmter Nervenknoten in der Wirbelsäule stimuliert wird. „Mir wurde erklärt, dass diese Nervenknoten wie Ampeln wirken und bei „Rot“ keine Schmerzen weitergeleitet werden.“, erzählt Anette F.

In der Paracelsus-Klinik in Schöneck bei Chemnitz arbeitet Dr. Peter Hügler, Facharzt für Anästhesie und Leiter des Zentrums für Neuromodulation, bereits mit dieser innovativen Methode: „Im Rahmen der Spinalgangliontherapie setzen wir mit dem AxiumTM-Neurostimulator an dem Spinalganglion an, das die Schmerzleitung aus dem betroffenen Schmerzgebiet verändern kann, und wir können so Schmerzen jeden Ursprungs effektiver therapieren.“

 „Wir haben eine Testphase mit Frau F. durchgeführt, um sicherzugehen, dass der Axium-Stimulator infrage kommt.“ Hierfür reichte ein kleiner Eingriff, in dem die Elektroden an den Nervenknoten implantiert wurden. Das Gerät selbst trug die Patientin in den zwei Wochen in einer kleinen Tasche. „Ich war begeistert. Nach fast 20 Jahren wich der Schmerz zum ersten Mal so weit zurück, dass ich mich wieder freier bewegen konnte“, sagt Anette F.

Anette F. entschied sich für die Therapie und so folgte nach der Testphase die eigentliche Implantation in einer rund einstündigen Operation. „Wir nehmen die Implantation unter örtlicher Betäubung vor, damit die Patienten uns ein direktes Feedback geben können, wann der Schmerz dem angenehmen Kribbeln weicht“, erläutert Dr. Hügler. Seitdem genießt Anette viele Dinge, die für schmerzfreie Menschen kaum der Rede wert sind. „Jahre meines Lebens war ich in meinem Körper wie gefangen und nun kann ich endlich wieder durchschlafen oder mich einfach mal hinsetzen, ohne Schmerzen, und entspannt ein Glas Wein genießen. Auch Fahrrad fahre ich wieder, gehe viel schwimmen und demnächst möchte ich noch einmal mein altes Hobby – das Reiten – ausprobieren“, freut sich Anette F.

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