Wenn die Luft knapp wird

Der Winter ist die Hochsaison der Atemwegserkrankungen. Die Beschwerden verschwinden meist von allein – bedenklich wird es, wenn sie länger bleiben. 

Illustration: Stephanie Hofmann
Illustration: Stephanie Hofmann
Frank Burger Redaktion

"Mit Husten geht oft Leid einher / Und fällt das Schnaufen auch noch schwer / Hab’ mit dir und and’ren Gnad’ / Geh zu Bett!, spricht Tantchen Rat.“ In diesen leichten Zeilen, dem Dichter Wilhelm Busch zugeschrieben, steckt Ernstes: Mit Krankheit ist nicht zu spaßen, auch wenn die Symptome harmlos erscheinen.

So kann Husten Signal für eine Erkrankung der unteren Atemwege sein – die folgende Auswahl schildert Krankheitsbilder, Ursachen und Therapien.


Akute Bronchitis 

Eine akute Bronchitis ist eine Entzündung der Bronchien. Symptome sind Husten mit Schleimproduktion und Fieber. Ursache sind meist Erkältungsviren, seltener Bakterien, Pilze, Rauchen oder Feinstaub. Therapeutisch angeraten ist unter anderem körperliche Schonung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Antibiotika wirken nur bei einer bakteriellen Infektion.


Chronische Bronchitis 

Eine chronische Bronchitis liegt vor, wenn die Symptome zwei Jahre in Folge mindestens drei Monate dauerhaft bestehen. Hauptursache ist das Rauchen, wichtigster Behandlungsansatz daher Tabakrauchabstinenz. Andere Möglichkeiten sind Atemgymnastik, angepasster Ausdauersport und die Inhalation von Medikamenten, die die Bronchien erweitern. 
COPD Entzünden sich zusätzlich die Atemwege unwiderruflich, ist das Stadium einer chronisch-obstruktiven Lungenkrankheit (COPD) erreicht. Sie kann mit einem Lungenemphysem einhergehen, einer Überblähung und Zerstörung der Lungenbläschen. Charakteristisch für die COPD ist Atemnot. Die Krankheit ist nicht dauerhaft heilbar, Therapien bekämpfen ihr Fortschreiten und lindern Symptome, etwa eine Sauerstoff-Langzeittherapie. Medikamentöse Ansätze sind die Inhalation mit Medikamenten zur Erweiterung der Bronchien und die Gabe von Glucocorticoiden, also entzündungshemmenden Mittel.


Lungenentzündung 

Von einer Lungenentzündung spricht man bei einer Entzündung der Lungenbläschen oder des Lungengewebes. Verursacht wird sie meist von Bakterien, seltener von Viren oder Pilzen. Betroffene einer bakteriellen Lungenentzündung entwickeln oft hohes Fieber und atmen nur oberflächlich. Therapiemittel der Wahl ist ein Antibiotikum.


Asthma

Asthma ist eine chronische, anfallsartig auftretende Entzündung der Atemwege, verbunden mit einer erhöhten Empfindlichkeit der Bronchien gegenüber verschiedenen Reizen. Beschwerden sind pfeifende Atmung, Engegefühl in der Brust und Luftnot. Die häufigste Form ist das allergische Asthma, seltener das nicht-allergische. Die Inhalation bronchienerweiternder Medikamente hilft effektiv gegen akute Beschwerden, Langzeitmedikamente wie Cortison unterdrücken die Neigung der Atemwege, sich zu entzünden. 


Lungen-Tuberkolose 

Verantwortlich für eine Lungen-Tuberkolose sind durch Einatmen übertragene Bakterien. Die vielen möglichen Reaktionen des Körpers sorgen für unterschiedliche Krankheitsbilder und -schweregrade. Bisweilen blutiger Husten kann auftreten, ebenso geschwollene Lymphknoten, Fieber, begleitende Rippenfellentzündungen und starke Schmerzen beim Atmen. Die etablierte Therapie besteht in der Gabe einer Kombination verschiedener Antibiotika. 
 

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