Oasen der Erholung

Deutschlands zahlreiche Kurorte bieten ein breites Spektrum an traditionellen Kurbehandlungen und modernen Wellness-Programmen.

Illustration: Stephanie Hofmann
Illustration: Stephanie Hofmann
Jörg Klingele Redaktion

Reisen und Gesundheit lassen sich hervorragend miteinander verbinden, und zwar ohne dazu in die Ferne schweifen zu müssen. Denn Deutschland verfügt über ein reichhaltiges Sortiment an Gesundheitstourismus-Angeboten – Reisen also, bei denen das Vorbeugen von körperlichen und seelischen Erkrankungen oder aber deren Behandlung im Mittelpunkt stehen.

Dazu gehören die klassischen und von den Krankenkassen bezuschussten Kuren, aber auch Rehabilitationsaufenthalte sowie Wellness- und Fitness-Angebote. Das Herzstück des deutschen Gesundheitstourismus bilden über 360 Heilbäder und Kurorte, die pro Jahr über 25 Millionen Gäste empfangen. Faktoren wie die steigende Lebenserwartung und ein wachsendes Gesundheitsbewusstsein tragen dazu bei, dass sich immer mehr Menschen für derartige Reisen interessieren.


Voraussetzung: natürliche Heilmittel
 

Wann aber darf eine Gemeinde (oder ein Gemeindeteil) sich mit dem Prädikat Kurort oder Heilbad schmücken? Die Grundvoraussetzung ist laut dem Deutschen Heilbäderverband das Vorkommen eines natürlichen Heilmittels - hauptsächlich Heilquellen, Moore und Klima - oder aber die „konsequente Anwendung eines Natürlichen Heilverfahrens, wie der Kneipp-Therapie“.

Darüber hinaus müssen derartige Orte in regelmäßigen Abständen die „medizinisch-therapeutische Kompetenz und die kurspezifische Infrastruktur“ nachweisen. Je nachdem, welches natürliche Heilmittel an einem Kurort hauptsächlich zur Anwendung kommt, darf er eine staatlich anerkannte Bezeichnung wie Thermalheilbad, Mineralheilbad, Moorheilbad, Soleheilbad oder heilklimatischer Kurort tragen.


Die Kraft des Wassers
 

Eine Bädertherapie, auch Balneotherapie genannt, verwendet vor allem warmes Quellwasser, in dem sich Stoffe wie Schwefel, Salz oder Kohlensäure in höherer Konzentration befinden.

Baden in warmem Wasser generell entspannt die Muskeln, lindert Schmerzen, steigert die Durchblutung und fördert die Abschuppung der Haut. Darüber hinaus entlastet der Auftrieb des Wassers die Muskeln und Gelenke und ermöglicht es den Patienten dadurch, Bewegungen durchzuführen, die außerhalb des Wassers aufgrund von Schmerzen oder Übergewicht nicht möglich sind.

Schwefelbäder kommen zum Einsatz unter anderem bei Hautleiden wie Neurodermitis, Schuppenflechte, Ekzemen und Akne. Salzbäder helfen bei Rheuma und Hautkrankheiten. Und Kohlensäurebäder können bei Durchblutungsstörungen und Bluthochdruck Teil der Therapie sein.


Familiensache?
 

„Für Ihre Gesundheit kann es das Beste sein, wenn Sie sich getrennt von Ihren Kindern erholen“, rät die Krankenkasse AOK. Was aber, wenn für das Kind zu Hause keine Betreuungsmöglichkeit existiert – oder wenn das Kind selbst kurbedürftig ist? Für diesen Fall gibt es spezielle Mutter- beziehungsweise Vater-Kind-Kuren. Kurkliniken mit derartigen Angeboten stellen eine Kinderbetreuung bereit, damit der Elternteil entlastet wird und die Kuranwendungen entspannt genießen kann. Oft findet auch Schulunterricht oder eine Hausaufgabenbetreuung statt.

In einem Wellness-Hotel sind Familien am besten dann aufgehoben, wenn dort Betreuungsmöglichkeiten und spezielle Wellness-Angebote für Kinder vorhanden sind.
 

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