Die Malerin Eglė Otto beschäftigt sich mit der Ausprägung von Geschlechterrollen und hinterfragt die Hürden, Zuschreibungen, Erwartungshaltungen und Vorurteile, mit denen wir es dabei bis heute zu tun haben. In ihrer Praxis erforscht sie intensiv die westliche Kunst- und Ideengeschichte und schafft auf dieser Grundlage neue Angebote für tradierte Sehgewohnheiten. Indem sie sich sowohl mit dem eigenen wie auch dem fremden Blick beschäftigt, dabei die Konzepte „Male Gaze“ und „Otherness“ reflektiert, werden ihre Malereien zum Kommentar des Geschlechterverständnisses der Gegenwart. Ihre aktuelle Werkserie „Filosofisten“ setzt sich symbolisch mit dem Sujet Kopfbedeckung auseinander. Ein weiteres Bild der Serie trägt den Titel „messy gender box“. Es thematisiert die verschiedenen Strömungen und die hitzigen Debatten der Gender-Studies. Die in Litauen geborene Künstlerin lebt und arbeitet in Hamburg. Ihre nächste Soloausstellung wird in der Galerie Mathias Güntner gezeigt.
Filosofisten Bild Nr. 8, 2020, Öl auf Leinwand, 100 x 80 cm, 2020
journal, 190 x 160 cm, Öl auf Leinwand, 2019
Photos ©Galerie Mathias Güntner