Erfurt. Das eher leger auftretende Team um Geschäftsführer und Gründer Sebastian Ritter hat einen strammen Zeitplan hinter sich. Das Ziel, innerhalb von zwei Jahren eine komplett neuentwickelte Softwareplattform aus dem Boden zu stampfen und an den Markt zu bringen, ist mehr als gelungen. Dazu brachten die Gründer langjährige Erfahrungen aus dem Energiemarkt und der Softwareentwicklung mit. Inzwischen zählt die ifesca GmbH mit Sitz im Thüringischen Ilmenau rund 40 Mitarbeiter.
Geschaffen wurde die Plattform ifesca.AIVA, durch die alle Teilnehmer des Energiemarktes – Versorger mit sämtlichen Marktrollen wie auch z. B. produzierendes Gewerbe – digitale Services zu den Themen Prognose und Optimierung von Energiedaten nutzen können. Und das Ganze in Echtzeit. Insbesondere der letzte Punkt liegt dem ifesca-Team besonders am Herzen. Die Digitalisierung erfordert schnelle datenbasierte Entscheidungen. Hierfür müssen die Softwaresysteme in der Lage sein, die berechneten Ergebnisse zeitnah und unkompliziert zur Verfügung zu stellen. Denn die digitale Vernetzung von Hard- und Softwaresystemen untereinander spielt erst dann Vorteile aus, wenn kein Glied in dieser „digitalen Kette“ einen Engpass darstellt.
Das weiß z.B. der Thüringer Verteilnetzbetreiber TEN Thüringer Energienetze GmbH & Co. KG (TEN) zu schätzen. Denn dieser nutzt zukünftig das Prognosemodul von ifesca, wenn es um die Vorhersage der Energiedaten im Smart Grid geht. Und hier handelt es sich nicht nur um viele Prognosen, sondern um sehr viele. In Zukunft sind mehrmals täglich Zehntausende von Lastprognosen automatisiert in kürzester Zeit zu berechnen und digital an das Datencenter der TEN zu übertragen. Hierzu hat die TEN ihr Datencenter digital an ifesca.AIVA angedockt. Notwendig ist das Ganze, um beispielsweise Netzengpässe frühzeitig erkennen zu können und mit den richtigen Maßnahmen darauf zu reagieren. Diese sogenannten Redispatch-Maßnahmen sind zeitkritisch und erfordern eine gesicherte Datenbasis, um die Sicherheit der Netzstabilität zu gewährleisten. Bislang lag die Verantwortung dafür maßgeblich beim Übertragungsnetzbetreiber. Durch das neue Netzausbaubeschleunigungsgesetz (NABEG) sind diese Regelungen potentiell für alle Verteilnetzbetreiber in Deutschland relevant. Das heißt insbesondere, dass jeder Netzbetreiber angehalten ist, die für das neue Redispatch 2.0 notwendige Datenbasis zu generieren. Und hier liegen die Stärken des Prognosesystems von ifesca. Die Prognosen für Ein- und Ausspeisungen, also beispielsweise Strom aus Windkraftanlagen, aber auch der zukünftige Stromverbrauch von Großabnehmern, lassen sich vollautomatisch und in Echtzeit von ifesca.AIVA abrufen. Die KI-Algorithmen der Plattform sorgen selbständig für eine ständige Adaption an veränderte Bedingungen wie z. B. Wetter. Denn von diesem ist der Stromfluss im Verteilnetz maßgeblich beeinflusst. In einem ausgiebigen Testzeitraum hat sich der Thüringer Verteilnetzbetreiber nicht nur von der Leistungsfähigkeit der Plattform ifesca.AIVA, sondern auch vom Service und Know-how des ifesca-Teams überzeugt.
Ähnlich sehen es auch die Leipziger Stadtwerke. Denn diese ziehen den Digitalisierungsgedanken nicht nur innerhalb des Unternehmens, sondern bis zu deren Kunden konsequent durch. Hierfür haben die Leipziger ein eigenes agiles Innovationsteam geschaffen. Da kommt die Technologie der ifesca-Plattform zum richtigen Zeitpunkt. Auch in Leipzig hat man erkannt, dass Datenvolumen, Informationen und Wissen in engem Zusammenhang stehen und Zeit ein entscheidender Faktor ist. Deshalb setzen die Leipziger Stadtwerke auf die Zusammenarbeit mit ifesca. Ziel ist es, den Stadtwerkskunden ein breiteres und vor allem innovatives Spektrum an Mehrwertdiensten bieten zu können. Von der Datenauswertung und -verarbeitung, über die Vorhersage und letztendlich die Optimierung von Energiedaten sollen alle Bereiche des ifesca-
Portfolios zum Einsatz kommen.
Perfekt passt das Ganze auch zum Team rund um Christian Hövelhaus und Philipp Thielke, den Geschäftsführern der IT 24/7 SOLUTIONS GmbH (IT24/7). Mit dem xpergy Kompetenzteam bildet man dort energiewirtschaftliche Anforderungen beginnend vom individuellen Kundenportal, über das Energiesystem selbst, bis hin zur Marktkommunikation und Prozessabwicklung über die vollautomatische digitale Plattform xpergy.OPS ab. Die Mehrwerte durch die Zusammenarbeit mit ifesca sind unmittelbar und sofort spürbar für die Kunden von IT24/7, denn zu den wichtigen Aufgaben im Tagesgeschäft zählen hier auch Energieprognosen für den Day-Ahead- und Intraday-Markt. Hier darf die Konfiguration von Prognosen, insbesondere deren Nachjustierung z.B. im Falle von Wetteränderungen oder veränderten Produktionsbedingungen, nicht lange dauern und schon gar nicht manuell erfolgen. Digital und vollautomatisch muss es sein. Sonst passt dieser Prozess nicht zum digitalen Konzept.
Das sind nur wenige Beispiele, wie ifesca die IT-Systeme der Energiebranche umkrempelt. Und in Zukunft hat das Team noch viel vor. Aktuell bereitet sich ifesca auf die kommende E-world energy & water, die Europäische Leitmesse der Energiebranche, vor. Hier wird ifesca im Februar das neu erweiterte Produktportfolio vorstellen, welches einige Überraschungen bereithält. Danach geht es dann an etwas viel Größeres – die Expansion über die Grenzen der D-A-CH-Region hinaus. Natürlich steht der deutschsprachige Raum erstmal im Zentrum der vertrieblichen Aktivitäten. Jedoch gibt es auch jenseits dieser Grenzen bereits große Nachfrage nach den Produkten von ifesca. Um den technologischen Fortschritt aufrecht zu erhalten, hat ifesca ein eigenes Forschungsteam aufgebaut. Hier ist man tatsächlich am Puls der Zeit und arbeitet nicht nur mit namhaften Forschungsinstituten, sondern auch mit Global Playern wie z.B. Fujitsu zusammen.
Mit Sicherheit ist in Zukunft von ifesca noch einiges zu hören. Das Potential zu etwas Großem steckt auf alle Fälle in diesem Team.