Eine wertvolle Ressource mit enormem Potential

Die Landeshauptstadt Stuttgart als Arbeitgeberin geht auf alle Lebensphasen ihrer Mitarbeitenden ein – das ist gerade für Frauen wichtig, sagt Martina Bramm, Abteilungsleiterin Personalentwicklung, Aus- und Weiterbildung.

MARTINA BRAMM Abteilungsleiterin Personalentwicklung, Aus- und Weiterbildung der Landeshauptstadt Stuttgart
MARTINA BRAMM Abteilungsleiterin Personalentwicklung, Aus- und Weiterbildung der Landeshauptstadt Stuttgart
LANDESHAUPTSTADT STUTTGART Beitrag

Frau Bramm, wie steht es um die Gleichberechtigung von Frauen in der Arbeitswelt?

Es gibt immer noch viele Hürden, nicht nur den Gender Pay Gap. Hinzu kommt der Gender Care Gap, denn die Unterstützung von Angehörigen wird vor allem Frauen zugeschrieben. Diese Belastung zwingt Arbeitnehmerinnen oft in Teilzeit, sie müssen ihre Karriere unterbrechen und haben weniger Chancen, Netzwerke aufzubauen. Verantwortungsvolle Personalpolitik – wie wir sie betreiben – minimiert diese Probleme, sonst bricht uns als Arbeitgeberin eine wertvolle Ressource weg. 
 

Wie geht Stuttgart diese Herausforderung an?

Mit lebensphasenorientierter Personalentwicklung, die von Anfang an die private und berufliche Situation gemeinsam betrachtet – ob Erst- oder Zweitausbildung, Studium, Berufseinstieg oder die Weiterentwicklung einer begonnenen Karriere. Wir schöpfen dabei alle Möglichkeiten der Teilzeit oder des mobilen Arbeitens aus. Das ist besonders wichtig bei der Karriereentwicklung in Richtung Führung. Führungspositionen sind bei uns grundsätzlich teilbar und für Personen, die während der Weiterqualifizierung Kinder betreuen, gibt es eine finanzielle Unterstützung – das gilt natürlich für alle betreuenden Elternteile. 
 

Wie hoch ist der Frauenanteil bei Ihnen?

Von unseren ca. 16.000 Mitarbeitenden in der Stadtverwaltung sind 63 Prozent Frauen, in Führungspositionen beträgt die Quote ca. 53 Prozent, 2015 waren es noch rund 47 Prozent – das macht uns stolz, denn wir liegen weit über dem Bundesdurchschnitt.
 

Wie erreichen Sie diese Quote?

Wir fördern zum Beispiel Frauen, die bislang eine Fachkarriere verfolgen und nun eine Führungsposition anstreben. Unser Programm „Potential Führung“ vermittelt innerhalb von sechs Monaten Fachkompetenzen, für die es normalerweise zwei Jahre Führungserfahrung braucht. „Young Talents“ ist ein weiteres Angebot und richtet sich an Studienabsolvent*innen, die ins Berufsleben einsteigen. Es hilft ihnen, sich über die eigenen Karriere- und Lebenswünsche klarzuwerden.
 

Welche Rolle spielt Diversität in Ihrer Personalentwicklung?

Unsere Stadtgesellschaft ist vielfältig und das wollen wir auch bei den Mitarbeitenden abbilden: Menschen mit Migrationshintergrund, mit Behinderung, Frauen, Männer, Diverse, Ältere und Jüngere. Unsere Mitarbeiter*innen stammen aus über 110 Nationen, wir zeigen Flagge für Weltoffenheit und haben intern eine Anti-Diskriminierungserklärung verabschiedet, die uns bei Verstößen auch personalrechtliche Schritte ermöglicht.
 

Stuttgart erhält in diesem Jahr das Total-E-Quality-Prädikat für Chancengleichheit und Vielfalt in der Personalpolitik – was bedeutet Ihnen das?

Das Prädikat ist die Anerkennung für unsere bisherigen Anstrengungen. Er ist aber auch Ansporn für uns, uns noch mehr für die Chancengerechtigkeit einzusetzen. Außerdem ist das Prädikat wichtig bei der internen und externen Darstellung: Ein renommiertes Label ist aussagekräftiger als eine lange Erklärung, warum die Landeshauptstadt Stuttgart eine gute Arbeitgeberin ist. 


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