Urlaub mit Verantwortung

Interhome schafft das erste wissenschaftlich fundierte Nachhaltigkeits-Label für Ferienwohnungen – den Ansatz erklärt Saskia Weber, Director of Sustainability. 

Saskia Weber, Director of Sustainability, Interhome
Saskia Weber, Director of Sustainability, Interhome
Interhome Beitrag

Frau Weber, wer Ferienwohnungen oder -häuser bucht, achtet zunehmend darauf, ob die Objekte Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Wie geht Interhome als größter europäischer Anbieter damit um?

Wir haben schon sehr viel im Bereich Nachhaltigkeit unternommen und bieten unseren Kund:innen die Möglichkeit nachhaltigere Unterkünfte zu finden. 
 

Wie sehen die Maßnahmen konkret aus?

Interhome hat ein eigenes Nachhaltigkeits-Label entwickelt, symbolisiert durch das Logo eines grünen Baumes, das auf den Buchungswebsites nachhaltigere Objekte markiert. Das Label beruht auf zwölf Kriterien: 100 Prozent erneuerbare Energie, Solarzellen beziehungsweise PV-Anlagen, ökologisches Heizsystem, Ladestationen für E-Fahrzeuge, Recycling, LED-Lampen, wassersparende Toiletten und Duschen, Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr, kein Einweggeschirr, doppelt verglaste Fenster und ein Garten.
 

Aber so eine Auszeichnung kann sich ja jeder Anbieter nach Gutdünken verleihen. Unabhängigkeit sieht anders aus.

Richtig. Konsequenterweise arbeiten wir seit längerem intensiv an einer nahtlosen Fortsetzung unserer Aktivitäten: einer wissenschaftlich fundierten Zertifizierung für Nachhaltigkeit. Dazu kooperiert Interhome eng mit Professor Dr. Strasdas von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde und Dr. Roßmanek von der Universität Freiburg. Das zugehörige Label erweitert den Grünen Baum von Interhome auf rund 25 Kriterien, die auch soziale und rechtliche Themen berücksichtigen. 
 

Wie ermitteln Sie, ob die Unterkünfte diese Anforderungen erfüllen?

Mit Fragebögen, die die Haus- und Wohnungsbesitzer:innen ausfüllen. Sie müssen etwa den Verbrauch von Wasser, Heizung und Strom aufschlüsseln, damit Gäste wissen, welchen Umweltfußabdruck sie hinterlassen, wenn sie beispielsweise eine Woche Urlaub in einer Vierzimmerwohnung in der Toskana machen. 
 

Wie weit ist der Prozess für die Zertifizierung schon gediehen?

Voraussichtlich diesen Sommer wird die wissenschaftliche Unterfütterung und genaue Formulierung der Kriterien abgeschlossen sein. Dann haben wir ein fundiertes, transparentes und nachvollziehbares Label für Nachhaltigkeit geschaffen, das auch so genannt werden darf. Übrigens schließen wir damit eine klaffende Lücke: Im Hotelbereich gibt es mehr als 200 zertifizierte Nachhaltigkeitsauszeichnungen – für Ferienwohnungen und -häuser existiert bislang keine einzige, welche auch die Biodiversität sowie Menschen- und Tierrechte beinhaltet. Von unserer Initiative sollen daher alle Akteure auf dem Markt profitieren, auch unsere Wettbewerber, sie dürfen das Label verwenden, wenn sie die Anforderungen erfüllen.
 

Wird es eine unabhängige Kontrollinstanz für die Zertifizierung geben?

Ja. Das Nachhaltigkeits-Label muss alternativlos von einer unabhängigen externen Firma im Detail überprüft werden, inklusive regelmäßiger Audits, digital oder vor Ort. 
 

Wie engagiert sich Interhome noch im Bereich Nachhaltigkeit?

Biodiversität ist uns ein großes Anliegen. Dafür haben wir unter anderem 2022 in Österreich ein Bienenschutzprojekt gestartet: Wir kooperieren mit einem Bauern in Kärnten, der auf 100.000 Quadratmetern ungedüngte Blühwiesen mit gut 40 Pflanzenarten angelegt hat. Dort tummeln sich zig Insektenarten, unter anderem Honigbienen, für die ein Imker Kästen aufstellt. Außerdem sparen die Wiesen jährlich ein CO2-Äquivalent von rund 240 Tonnen ein. Bei einem weiteren Projekt hat Interhome in Tirol 1.065 Nistkästen für bedrohte Vogelarten aufgehängt – ebenso viele Ferienobjekte haben wir in der Region.
 

www.interhome.de/nachhaltigkeit

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