Digitalisierung einfach gemacht

Mit dem Siemens Xcelerator bietet die Siemens AG eine Plattform für die Digitalisierung. Sie vernetzt Hard- und Softwarelösungen von Konzernen ebenso wie Start-ups.

Peter Körte CTO & Leiter Strategieabteilung, Siemens
Peter Körte CTO & Leiter Strategieabteilung, Siemens
Siemens AG Beitrag

Herr Körte, die Digitalisierung ist der wichtigste Geschäftstreiber von Siemens. Wie agieren Sie in einer Welt der schnellen Lösungsentwicklung und agiler, heterogener Netzwerke?
In der Tat ist die Frage: Wie bekommen wir die Digitalisierung schnell, einfach und skalierbar hin? Nehmen Sie einen Mittelständler, der seine Produktion fit machen will für die Industrie 4.0. Welche Hardware zum Beispiel in der Sensorik gibt es, welche Softwarelösungen stehen zur Verfügung, um die Hardware zu steuern? Er wird schnell feststellen: Digitalisierung dauert lange, ist kompliziert, teuer, und die Übersicht über das Angebot ist schwierig. Deshalb haben wir im Juni Siemens Xcelerator ins Leben gerufen. Siemens Xcelerator ist eine Geschäftsplattform, die die digitale Transformation für unsere Kunden leichter machen soll. Sie besteht im Wesentlichen aus drei Elementen: zum einem dem Portfolio, also einer von uns kuratierten Übersicht über IoT-fähige Hardware- und Softwarelösungen. Diese stammen zum zweiten nicht nur von uns, sondern auch von Partnerunternehmen. Und zum Dritten ist das Ganze ein Marktplatz, auf dem die Lösungen erworben werden können. Entscheidend dabei ist die Offenheit des Marktplatzes. Es gibt heute kein Unternehmen, das Digitalisierungslösungen alleine anbieten kann. Nicht alle Software, nicht alle Hardware kommt von Siemens. Das wollen auch die Kunden nicht. Siemens Xcelerator schafft eine Plattform, die verschiedene Lösungen über Schnittstellen miteinander verbinden kann.  

Die Digitalisierung spielt auch eine große Rolle bei der Dekarbonisierung der Wirtschaft. Wie hängen die Begriffe zusammen?
Nachhaltigkeit funktioniert nicht ohne Digitalisierung. Zum einen macht sie Dinge effizienter – denken Sie etwa an intelligentes Gebäudemanagement. Zum anderen können Sie nur über digitale Systeme den CO2-Footprint Ihrer Produktion ermitteln. Die Erfassung der Treibhausgase, die etwa über die gesamte Lieferkette für die Produktion, Auslieferung und Gebrauch eines Smartphones entstehen, können Sie nur digital erfassen.

Welche Services und Produkte bietet Siemens in diesem Zusammenhang?
Unsere zukünftigen Lokomotiven sind entweder batteriebetrieben oder laufen mit Wasserstoff. Wir bilden die gesamte Ladeinfrastruktur für E-Autos ab – von der Wallbox, mit der Sie zu Hause Ihr Auto aufladen, über Stromtankstellen an Autobahnen bis hin zur Software für die Netz-optimierung. Wir sind aktiv im Sektor „Energy Performance Contracting“ – das heißt, wir beraten zum Beispiel öffentliche Kunden zu ihrem Energieeinsparpotenzial. Mit Estainium haben wir ein Netzwerk geschaffen, das sich über den CO2-Abdruck von Produkten austauscht. Und SiGREEN ist ein Blockchain-basierter Service, der es Herstellern erlaubt, entlang ihrer Lieferkette verlässlich und vertrauensvoll den CO2-Fußabdruck ihrer Produkte zu ermitteln. Denn bereits heute geht es nicht nur um Kosten, sondern auch um den CO2-Ausstoß eines Produktes. Mit unseren digitalen Lösungen unterstützen wir bei der Reduktion dieser Emissionen.

www.siemens.com/xcelerator

 

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