Herr Vogler, Menschen, die in der Natur aktiv sind, haben ein besonderes Interesse an Nachhaltigkeit. Doch auch Produktion und Verkauf von Outdoor-Ausrüstung verursachen CO2-Emissionen.
Im Handel ist ja viel die Rede von der Customer Centricity. Diese Konzentration auf den Kunden erweitern wir und sprechen von der Planet Centricity: Wir verstehen uns als Enabler, als Möglichmacher, der unsere Kunden in die Lage versetzt, Verantwortung für den Planeten zu übernehmen und so umweltbewusst wie möglich zu handeln. Denn ihre Kaufentscheidungen bestimmen, was am Markt erfolgreich ist. Wir informieren transparent auf all unseren Kanälen über das Thema Nachhaltigkeit und Outdoor – zum Beispiel in unserem Blog – und bieten neben nachhaltigeren Produkten mit dem Label „Eine grünere Wahl“ und fundierter Beratung zahlreiche Services, die nachhaltiges Handeln für den Kunden einfacher machen.
Worauf sollten die Kunden denn achten?
Zunächst gilt: Nur das kaufen, was ich wirklich brauche. Da hilft die Beratung vor Ort. Dann: Gute Ausrüstung sollte langlebig und reparierbar sein. Und wer beispiels-weise 2nd-Hand kauft, handelt nachhaltiger, denn im Durchschnitt spart gebrauchtes Outdoor-Equipment rund 80 Prozent an Treib-hausgasen im Vergleich zu einem neuen Produkt. Auch vertrauens-würdige Nachhaltigkeits-Siegel bieten eine gute Orientierung.
Wie unterstützt Globetrotter konkret?
In 15 von 22 Globetrotter-Filialen gibt es Werkstätten, in denen Ausrüstung fachgerecht gepflegt und repariert wird. Reparaturbedürftiges kann auch an unsere zentrale Werkstatt geschickt werden. Wir kaufen gebrauchtes Equipment unserer Community an und bieten in allen Filialen einen eigenen 2nd-Hand-Bereich. Auch online ist dieses Angebot verfügbar. Außerdem verleihen wir in einigen Filialen und auch online Outdoor-Ausrüstung. Und unser Nachhaltigkeits-Label „Eine grünere Wahl“ hilft, nachhaltigere Produkte im Sortiment zu erkennen. Seit vielen Jahren gibt es bei Globetrotter einen grünen Aktionsmonat statt dem Black Friday. Gemeinsam mit myclimate haben wir vor kurzem die CO2-Emissionen von rund 40 Outdoor-Produkten auf Produktgruppenebene ermittelt. Das hilft unseren Kunden, die Klimabilanz ihres Einkaufs besser einzuschätzen. Außerdem haben wir kürzlich in Bonn unseren allerersten Re:Think Store eröffnet und fast ausschließlich auf gebrauchte Materialien beim Ladenbau gesetzt.
Was hat es damit auf sich?
Wir haben bei diesem Projekt radikal neu gedacht und fast ausschließlich gebrauchte Materialien wiederverwendet. Dafür haben wir das Inventar unseres Vormieters, eines Elektronikmarktes, übernommen und durch weitere Möbel aus unserem Fundus ergänzt. Das Projekt haben wir wissenschaftlich durch EPEA begleiten lassen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Rund 97 Prozent weniger CO2-Emissionen, 94 Prozent Re-Use Quote, etwa 88 Prozent der im Ladenbau eingesetzten Materialien lassen sich später einmal demontieren und neu verwenden. Die Learnings aus diesem Projekt werden wir zukünftig auf andere Projekte, wie unsere geplante Werkstatt in Köln, übertragen.