Wir machen es einfach

Ein Fanal gegen die Verzagtheit: Beim Tag der jungen Wirtschaft stehen Unternehmer:innen im Mittelpunkt, die Mut haben – und mutig handeln.  

Bewusste Abkehr von männerdominierten Panels: Beim Tag der jungen Wirtschaft in Berlin gehörte die Hauptbühne ausschließlich Frauen.
Bewusste Abkehr von männerdominierten Panels: Beim Tag der jungen Wirtschaft in Berlin gehörte die Hauptbühne ausschließlich Frauen.
Wirtschaftsjunioren Deutschland Beitrag

Es ist eine alarmierende Nachricht: Zwei von drei jungen Führungskräften hierzulande schätzen die Chancen des Wirtschaftsstandorts Deutschland in 20 Jahren pessimistisch bis sehr pessimistisch ein. Am meisten Sorgen bereiten jungen Unternehmer:innen dabei Bürokratie, steigende Lohnkosten und der Fachkräftemangel. Erhoben hat die Zahlen der Verband der Wirtschaftsjunioren Deutschland (WJD) – und Mitte Juni bei einer Veranstaltung in Berlin vorgestellt, die dem Schwarzsehen ein starkes Zeichen entgegensetzt: dem Tag der jungen Wirtschaft.

Das WJD-Event versteht sich als eine Plattform für den Zukunftsdialog junger Menschen aus Politik, Wirtschaft, Verbänden und Parteien. Dieses Jahr kamen mehr als 400 Teilnehmer:innen zusammen, um über die drei großen Themen Technologie, Nachhaltigkeit und Veränderung zu diskutieren. Immer unter dem Motto „mutig handeln“. Nur konsequent: Im Hauptprogramm standen ausschließlich Frauen auf der Bühne, beispielsweise die Politökonomin Maja Göpel, Catharina Riedl, COO von SAP, Wiebke Winter, Mitgründerin der Klimaunion und CDU-Vorstandsmitglied, oder Sara Nuru, Co-Gründerin von nuruCoffee – als Gegenpol zu den zahllosen Konferenzen und Panels rund um den Globus, die männlich dominiert sind. 

Und die WJD gehen ganz offen damit um, dass sie in dieser Hinsicht selbst noch Luft nach oben haben: Die Organisation, die im kommenden Jahr bereits ihr 70-jähriges Bestehen feiern kann, vereint rund 10.000 Unternehmer:innen und Führungskräfte unter 40 Jahren und ist mit mehr als 200 Mitgliedskreisen vor Ort aktiv – doch der Frauenanteil beträgt derzeit nur ungefähr 30 Prozent.

Veranstaltungen wie der Tag der jungen Wirtschaft sind sehr wahrscheinlich ein guter Weg, dieses Verhältnis zu ändern. Insbesondere, wenn dabei Menschen ausgezeichnet werden, die das Bestehende hinterfragen und dem Neuen in die Welt verhelfen. Der Preis „4x4 unter 40“, den die WJD gemeinsam mit dem SZ-Institut erstmals vergeben hat, geht in der Kategorie Nachhaltigkeit in diesem Jahr unter anderem an Christina Diem-Puello von Deutsche Dienstrad – „für ihren unermüdlichen Einsatz, die deutschen Dienstwagen durch Fahrräder zu ersetzen“, so die Jurybegründung. Den Tag der jungen Wirtschaft betrachtet die Unternehmerin als „eine Quelle der Motivation, um weiterhin zukunftsstarke Entscheidungen zu treffen“.

In der Kategorie Veränderung stand auf dem Siegertreppchen auch Anna Meusert, Geschäftsführerin des familieneigenen Textilunternehmens Planen Wehner, die für Frauenförderung und Führungskultur eine Auszeichnung erhielt. Sie sagt: „Besonders beeindruckt hat mich die positive Energie vor Ort. Ein mutiges Programm mit mutigen Menschen. Starke Impulse, Kontakte und Ideen.“ 

Ein Statement, das geradezu als Motto für die nächste Auflage des Tags der jungen Wirtschaft taugt – man sieht sich. Denn die WJD planen bereits die nächste Auflage des neuen Formats.

Mehr Informationen und Updates zum nächsten Termin:

www.tagderjungenwirtschaft.de

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