Digitalisierung, Globalisierung, Innovationskraft, Nachhaltigkeit – die Anforderungen, die der Markt an seine Anbieter stellt, haben sich gründlich verändert. Eine hohe und beständige Produktqualität allein reicht deshalb heute nicht mehr aus, um im Wettbewerb mit der ständig wachsenden internationalen Konkurrenz zu bestehen. Allerdings tun sich viele mittelständische Unternehmen schwer, mit der rapiden Weiterentwicklung Schritt zu halten: Aktuellen Erhebungen zufolge sind gerade einmal 60 Prozent des Mittelstands digital mit ihren Kunden vernetzt, und der vom Bundeswirtschaftsministerium gemessene Digitalisierungsgrad liegt aktuell mit 52 Indexpunkten (von 100) im unteren Durchschnitt.
Was vielen Mittelständlern nicht klar ist: Sie müssen das Rad gar nicht neu erfinden. Nicht jedes Unternehmen kann und muss jede Neuerung in den eigenen vier Wänden umsetzen. Eine erfolgreiche Zukunft des Mittelstands lässt sich auch gestalten, indem sinnvolle Kooperationen eingegangen werden. Vor allem die Zusammenarbeit mit Startups, die naturgemäß eng am Puls der Zeit agieren, kann zu einem wichtigen Motor für den deutschen Mittelstand werden.
Wir bringen Exzellenz auf den Weg
An unseren Universitäten werden laufend neue Dinge gedacht und innovative Ideen weiterentwickelt. Damit sie den Weg aus der Forschung in die freie Wirtschaft gehen können, unterstützt das Programm EXIST seit zehn Jahren Nachwuchstalente in den Hochschulen. Wer als Stipendiat in die vom Bundeswirtschaftsministerium und vom Europäischen Sozialfonds geförderte Maßnahme aufgenommen wird, erhält ein Jahr lang bis zu 3000 Euro monatlich. Hinzu kommen Zulagen, etwa für Coachings oder Sachausgaben.
Die Gründer von Vectoflow sind diesen Weg gegangen und haben mithilfe von EXIST aus einem Projekt der TU München eine GmbH entwickelt. Das Team um Katharina Kreitz, die Maschinenbau mit Schwerpunkt Luft- und Raumfahrt studiert hat, entwickelt maßgeschneiderte Strömungssonden, die unter anderem in der Formel 1 zum Einsatz kommen. Die Herstellung erfolgt mithilfe der modernen 3D-Drucktechnik, die aus digitalen Vorlagen hochpräzise dreidimensionale Objekte fertigt.
Sprungbrett in die globalen Märkte
Noch einen Schritt weiter ist Celonis: Das 2011 gegründete IT-Startup hat neben EXIST auch am German Accelerator teilgenommen, einer drei- bis neunmonatigen erneuten Förderung in den USA oder in Singapur. Beim German Accelerator geht es darum, sich mit Kunden, Partnern und potenziellen Investoren zu vernetzen und vom Knowhow der Mentoren vor Ort zu profitieren. 2016 gelang es Celonis auf diese Weise, im Silicon Valley mehr als 27 Millionen US-Dollar Investitionskapital zu generieren. Nach einer erneuten Finanzierungsrunde Mitte des Jahres wurde Celonis mit einer Milliarde Dollar bewertet und ist damit zum „Einhorn“ aufgestiegen. Aktuell hat das Unternehmen, das sich mit der Auswertung und Visualisierung von Prozessdaten – dem sogenannten Process Mining – beschäftigt, mehr als 400 Mitarbeiter und ist somit fast schon mittelständisch. Die Eröffnung weiterer Büros ist längst geplant, zu den Kunden gehören auch Big Players wie 3M, Honeywell, Cisco, Mars und Merck.
Bislang kooperieren laut Bundeswirtschaftsministerium gerade einmal 4 Prozent der mittelständischen Unternehmen mit Startups, um die Digitalisierung voranzutreiben. Hier wird viel Potenzial verschenkt – und zwar für beide Seiten. Neben Universitäten, die Projekte für EXIST einreichen möchten, können sich deshalb auch Unternehmen an uns wenden, die mit passenden Startups in Kontakt treten und entsprechend beraten werden möchten.
www.exist.de
www.germanaccelerator.com
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