Tipps für eine nachhaltige Ernährung

Wer seine Ernährung umstellt, tut nicht nur der Umwelt etwas Gutes, sondern auch sich selbst.

Illustration: Natascha Baumgärtner
Illustration: Natascha Baumgärtner
Autor: Mirko Heinemann Beitrag

Wer sich nachhaltig ernähren möchte, muss eine Entscheidung treffen. Obwohl sich das Bewusstsein der Verbraucher:innen langsam wandelt, ist es nicht selbstverständlich, dass hinter den Ladentheken und in den Supermarktregalen Aspekte wie Klimaschutz, Gesundheit oder Tierwohl an erster Stelle stehen. Dabei ist in Wissenschaft und Medizin längst unumstritten, dass eine nachhaltige Ernährung nicht nur die Umwelt schont, sondern direkte positive Effekte auf die menschliche Gesundheit hat. Mit den folgenden Tipps lässt sich das Bewusstsein dafür schärfen.

1. REGIONAL UND SAISONAL KAUFEN 
Erdbeeren im Sommer, Kürbis im Herbst. So kommen die Lebensmittel frisch auf den Tisch, ohne lange Transportwege. Damit reduziert sich nicht nur der CO2 Ausstoß durch lange Transporte, sondern die sinkende Nachfrage sorgt auch dafür, dass Produkte aus fernen Ländern weniger attraktiv werden. Darauf achten, dass Lebensmittel nicht mit dem Flugzeug transportiert wurden.

2. STÄRKER AUF PFLANZLICHE BIO-KOST SETZEN 
Sie wird weder mit synthetischen Pestiziden noch mit Gentechnik hergestellt. Pflanzliche Lebensmittel haben im Durchschnitt einen wesentlich geringeren CO2 Fußabdruck als tierische Produkte, und sie senken das Risiko für Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Krankheiten, Diabetes und Darmkrebs (siehe Seite 12). In der konventionellen Fleischproduktion herrschen zudem häufig unzumutbare Haltungsbedingungen. Vor allem Billigfleisch aus Mastanlagen sollte gemieden werden.

3. LEBENSMITTELVERSCHWENDUNG VERMEIDEN 
Nur so viel einkaufen, wie man auch verkocht und verzehrt. Krumme Möhren und knorrigem Gemüse eine Chance geben, damit es nicht im Supermarkt liegen bleibt. Der Trend zur Perfektion hat dahin geführt, dass vieles, was nicht in Größe, Form und Farbe die Erwartungen der Kund:innen erfüllt, schon auf dem Acker liegen bleibt. Und: Lebensmittel halten länger als das Mindesthaltbarkeitsdatum vorgibt.

4. PLASTIK- UND KUNSTSTOFFVERPACKUNGEN VERMEIDEN 
Auf unverpackte oder in Papier oder Pappe verpackte Produkte achten. Mehrweg nutzen. Statt Plastiktüten Baumwollbeutel nutzen, aber mit Bedacht: Deren Umweltbilanz ist deutlich schlechter als die von Plastiktüten. Plastik kann recycelt werden, Baumwolle in der Regel nicht. Dafür ist das Pflanzenprodukt biologisch abbaubar. Als Faustregel raten Experten, den Stoffbeutel mindestens 25 Mal wiederzuverwenden.

5. SELBST ANBAUEN 
Wer regionales Gemüse direkt vom eigenen Feld verzehrt, lebt nicht nur nachhaltig, sondern auch gesund. Wer keinen Kleingarten pachten möchte, kann häufig auch auf Pachtlandangebote von Landwirten in der Nähe zurückgreifen. Am besten mit Tomaten, Bohnen und Zucchini anfangen – die lassen sich leicht anbauen. Und: Gartenarbeit hält fit.

6. GÄRTNERN MIT DEN NACHBARN
Wer in der Stadt lebt, sollte die Chance nutzen und einer Urban-Gardening-Initiative beitreten. Zum einen macht gemeinsames Gärtnern Spaß, ist gesund und sorgt für frisches Gemüse auf dem heimischen Abendbrottisch. Das alles im benachbarten Park oder auf einer öffentlichen Brachfläche. Man tankt nicht nur frische Luft, sondern lernt auch nette Menschen kennen.

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