Energie fürs Haus

Die Erzeugung von Heizungswärme und Strom in den Gebäuden der Zukunft  muss vor allem nachhaltig sein – dabei stehen ein paar Technologien im Fokus.

Illustration: Marcela Bustamante
Illustration: Marcela Bustamante
Frank Burger Redaktion

In diesem Herbst soll das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) in Kraft treten. Der Kern: Ab 1. Januar 2024 muss jede neu eingebaute Heizung mindestens 65 Prozent erneuerbare Energie nutzen. Damit will die Bundesregierung im Gebäudesektor bis 2030 auf maximal 70 bis 72 Millionen Tonnen CO2-Emissionen kommen, bis 2050 soll der Ausstoß gegenüber 1990 sogar um 80 bis 95 Prozent sinken.

Welche Heizungstechnologien sich am ehesten eignen, um diese Ziele zu erreichen und wie darüber hinaus im Gebäudesektor Strom erzeugt sowie gespeichert werden kann, zeigt ein knapper Überblick.


Wärme


Wärmepumpen befördern Wärme aus Umgebungsluft, Grundwasser oder Erde ins Haus. Damit sie zum Heizen genutzt werden kann, braucht es jedoch Strom, der idealerweise aus erneuerbaren Energiequellen stammt – 2022 galt das allerdings erst für knapp die Hälfte des in Deutschland erzeugten Stroms. Eine Wärmepumpe muss also möglichst effizient arbeiten. Dazu trägt vor allem ein guter Wärmeschutz des Gebäudes bei. Außerdem beachtenswert: Für Wärmepumpen gibt es spezielle, günstigere Stromtarife.

Solarthermie-Anlagen zur Heißwasserversorgung können auch die Heizung unterstützen – große Anlagen übernehmen bis zu einem Drittel der Energie. Die Umweltbilanz ist sehr gut, denn CO2-Emissionen fallen weg.

Fernwärme stammt als Nebenprodukt unter anderem aus Müllverbrennungsanlagen und wird durch Rohre zu Gebäuden transportiert. Sie ist sehr effizient, sprich nachhaltig, aber nicht an allen Wohnorten verfügbar – Auskunft erteilen die Gemeinden.  

Auch Holzpellets gelten gemäß GEG als erneuerbare Energieträger. Sie werden in Kesseln verbrannt und erhitzen das Wasser in den Heizkörpern – große Pellet-Zentralheizungen sorgen außerdem für heißes Brauchwasser.


Strom


Photovoltaik (PV) ist der Standard zur nachhaltigen Stromerzeugung im Haus – sie ist emissionsfrei, die Anlagen lassen sich individuell konfigurieren und der erzeugte Strom kann selbst genutzt oder mit einer Vergütung ins Stromnetz eingespeist werden.

Windkraftanlagen für Gebäude sind zwar technisch möglich, doch erst ab einer Jahreserzeugung von rund 5.000 kWh lohnenswert – bislang kosten sie außerdem mindestens 25.000 Euro.

Blockheizkraftwerke in Gebäuden erzeugen sowohl Wärme als auch Strom: Ein Motor treibt einen Stromgenerator an, dessen Abwärme heizt und für Warmwasser sorgt. Diese Kopplung ergibt einen relativ hohen Wirkungsgrad und ist damit ein Beitrag zur Nachhaltigkeit. Ein weiterer Vorteil: Der erzeugte Strom kann direkt im Haus verbraucht oder gegen Vergütung ins Stromnetz eingespeist werden.


Speicherung


Bleibt die Frage der Stromspeicherung: Batteriespeicher auf Lithium-Ionen-Basis für PV-Anlagen sind etabliert, laden und entladen schnell, speichern den Strom aber nur wenige Tage. Derzeit diskutierte Alternativen sind sogenannte Power-to-X-Technologien, bei denen zunächst mit grünem Strom gasförmige oder flüssige Trägermedien hergestellt werden – durch Rückumwandlung wird daraus wieder Strom gewonnen.
 

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