Wie Putztücher zu Ressourcenschonern werden

Unternehmen sind darauf angewiesen, dass auch ihre Servicepartner nachhaltig wirtschaften – der Textil-Dienstleister Mewa unterstützt sie mit einem nachhaltigen Geschäftsmodell.

Effizienz und Nachhaltigkeit: Bis zu 50mal können die Putztücher von Mewa gewaschen und wiederverwendet werden
Effizienz und Nachhaltigkeit: Bis zu 50mal können die Putztücher von Mewa gewaschen und wiederverwendet werden
Mewa Beitrag

Am 6. Juli 2024 wäre es so weit gewesen: Zu diesem Zeitpunkt musste die neue EU-Richtlinie zur CSRD-Berichtspflicht (Corporate Sustainability Reporting Directive) in nationales Recht umgesetzt sein. Ziel ist es, die Rechenschaftspflicht europäischer Unternehmen über Nachhaltigkeitsaspekte zu erhöhen und verbindliche Berichtstandards auf EU-Ebene einzuführen. Den Termin im Juli hat Deutschland gerissen, bis Ende November hat es Zeit, einen Zeitplan vorzulegen. Doch eins ist klar: Die CSRD-Pflicht wird kommen. Ab dem Geschäftsjahr 2025 wird eine Nachhaltigkeitsberichterstattung für Unternehmen verpflichtend, die zwei von drei Merkmalen erfüllen: eine Bilanzsumme von mindestens 25 Millionen Euro, Nettoumsätze von mindestens 50 Millionen Euro, mindestens 250 Beschäftigte. 

In den Nachhaltigkeitsberichten geht es unter anderem darum, darzustellen, welche Strategien Unternehmen verfolgen, die Kreislaufwirtschaft voranzubringen. Zudem ist zu berichten, wie eine gute Umweltbilanz und ein schonender Umgang mit Ressourcen nicht nur im eigenen Unternehmen, sondern entlang der gesamten Wertschöpfungskette gewährleistet wird. Das stellt betroffene Unternehmen vor die Herausforderung, auch die Umweltbilanz von Zulieferern und Dienstleistern zu berücksichtigen.
 

NACHHALTIGES GESCHÄFTSMODELL


Hilfreich ist es, wenn sie dabei mit Dienstleistern zusammenarbeiten, deren Geschäftsmodell schon auf Ressourcenschonung ausgerichtet ist: Mehrweg- und Kreislaufwirtschaftssysteme, lange Produktlebenszyklen. Das lässt sich gut am Beispiel Betriebstextilien wie Arbeits- und Schutzbekleidung darstellen. Sie zu kaufen, mag zunächst vorteilhaft erscheinen – etwa, weil so Sourcing-Prozesse im eigenen Haus bleiben. Doch die Vorteile, sie stattdessen über einen Dienstleister zu beziehen, überwiegen. Der kümmert sich nämlich um Wäsche, Pflege und Instandhaltung, übernimmt die Logistik – und hat schon mit Blick auf die eigene Bilanz ein hohes Interesse daran, möglichst langlebige und reparaturfähige Materialien zu verwenden und beim Waschen Ressourcen wie Wasser oder Waschmittel zu sparen, was beides wiederum auf die Umweltbilanz im Sinne der CSRD-Forderungen einzahlt.

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RUNDUM-SERVICE

Wie das konkret aussehen kann, macht die Mewa Textil-Service SE & Co. vor. Der Dienstleister bietet Kunden aus Industrie, Handwerk und Handel in 24 europäischen Ländern Betriebstextilien im Rundum-Service an. Das Kernprodukt sind robuste Baumwollputztücher für Industrie und Werkstätten, die bis zu 50 Mal gewaschen und wiederverwendet werden. „Wir beraten unsere Kunden, welche Textilien für sie die richtigen sind, stellen die Ausstattung bereit und sorgen dafür, dass Tücher, Matten und Kleidung stets sauber, sicher und gepflegt beim Kunden bereitstehen. Und das bei minimalem Frischwasser- und Primärenergieeinsatz“, erklärt Michael Kümpfel, CCO der Mewa-Gruppe, die mittlerweile rund 6.000 Mitarbeitende in Europa beschäftigt.

Durch die thermische Verwertung ausgewaschener Schmutzstoffe – vorwiegend Öle und Fette aus den Putztüchern – deckt Mewa bis zu 80 Prozent des Energiebedarfs für die zugehörigen Trocknerund Waschstraßen.

Bis zu 50 Prozent Wasser gegenüber herkömmlichen Waschverfahren werden durch ein spezielles Wiederverwertungssystem für das Spül- und Waschwasser eingespart. Gewaschen wird mit biologisch abbaubaren Wasch- und Waschhilfsmitteln in einer möglichst geringen Dosierung. Gegenüber traditionellen Waschverfahren bedeutet das eine bis zu 85 Prozent geringere Belastung der Umwelt. In der Abwasseraufbereitung erreicht Mewa einen Grad von 99,8 Prozent. Und zirkuläres Wirtschaften ist schon lange Alltag – seit der Gründung 1908 im sächsischen Ostritz-Altstadt. Die Mehrwegputztücher aus Baumwolle werden in der eigenen Weberei in Immenhausen bei Kassel gewebt und bestehen zu rund 50 Prozent aus recycelten Garnen. Selbst die Flusen, die beim Weben der Tücher anfallen, werden wiederverwertet. Sie werden gesammelt und zu Dämmmaterial verarbeitet.
 

REPARATUR INKLUSIVE


Neben dem Pflegen von Arbeitskleidung sorgt Mewa auch dafür, dass die Kleidung möglichst lange hält – auch das ein Beitrag zur Ressourceneinsparung. Das bedeutet zum einen den Einsatz langlebiger und robuster Materialien, die Mewa zusammen mit Lieferanten in Europa entwickelt. Zum anderen heißt das schlicht: reparieren. Neben dem Austausch von Verschlüssen und dem Reparieren eingerissener Stellen tauscht das Unternehmen auch Kleidungsteile wie Taschen, Ärmel, Bündchen oder Reflexstreifen aus. Und ausgemusterte Kleidungsstücke werden, wo es geht, wiederverwendet. So kommen noch funktionstüchtige Teile wieder zum Einsatz. 

Doch wie kommen die Textilien zum Kunden? Die Fahrzeugflotte von Mewa beliefert von 51 europäischen Standorten aus über 200.000 B2B-Kunden. Um CO2-Emissionen zu reduzieren, setzt das Unternehmen auf nachhaltige Distributionskonzepte und beliefert Kunden u. a. mit Wasserstoff-Lkw. Seit 2022 sind in der Innenstadt von Hamburg und Berlin Elektro-Fahrzeuge im Einsatz: Statt Diesel-Lkw wird die „letzte Meile“ zum Kunden elektrisch bedient. Von den waschenden Betrieben im Umland bringt der Mewa-Lkw die Kleidung nun nicht direkt zu den City-Kunden, sondern zu einem zentralen ‚Urban Hub‘. Von dort übernehmen elektrisch betriebene Lastenräder und Mini-Vans den Weitertransport. Auch davon profitiert die Umweltbilanz der Mewa-Kunden – die damit etwas beruhigter auf die kommende CSRD-Pflicht schauen können.

www.mewa.de
 

ÜBER MEWA

Die Mewa-Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Wiesbaden gehört zu den führenden Anbietern für Betriebstextilien im Rundum-Service in Europa und ist in Deutschland Marktführer. Schwerpunkt des Angebots sind Putztücher sowie Berufs- und Schutzkleidung für Industrie, Handwerk, Gastronomie und den Gesundheitssektor. Die B2B-Dienstleistung umfasst die Beratung, Bereitstellung, Pflege, Reparatur und den Austausch der Textilien nach zertifizierten Qualitäts-, Hygiene- und Sicherheitsstandards.

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