Diskussionen um das Thema Energie zielen aktuell vor allem auf Verfügbarkeit und Kosten. Viele Unternehmen blicken mit Sorge auf die Situation – und nehmen als Konsequenz ihren Verbrauch unter die Lupe. Die gegenwärtige Krise wirkt daher als Katalysator für nachhaltigere Lösungen. Das beste Beispiel dafür ist die sprunghaft gestiegene Nachfrage nach Wärmepumpen. Solche energieeffizienten Technologien sind ein mächtiger Hebel, um Strom zu sparen, dadurch Kosten zu senken – und so längerfristige Ziele wie den Schutz des Klimas zu erreichen.
Mit Effizienz zur Klimaneutralität
Allein durch ihre schiere Anzahl können lufttechnische Anlagen einen massiven Beitrag leisten, um Energie einzusparen. Dazu tragen intelligente Komponenten bei – und die Daten, die sie zur Verfügung stellen. „Wir schaffen effiziente Lösungen, die es unseren Kunden ermöglichen, ihre Ziele bei der Klimaneutralität schneller zu erreichen“, sagt beispielsweise Dr. Klaus Geißdörfer, CEO der ebm-papst Gruppe. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Hohenlohe ist Technologieführer in der Luft- und Strömungstechnik. Seine Ventilatoren bewegen Luft in Kühltürmen, Verdampfern, Wärmepumpen, Kühltheken, Servern und vielen weiteren Anwendungen auf der ganzen Welt. Unter dem Label „GreenIntelligence“ schnürt das Unternehmen grüne Produkte und digitale Vernetzung zu einem nachhaltigen Gesamtpaket. Der Einsatz der von Ventilatoren und Systemen gelieferten Daten soll bedarfsorientierten Betrieb, einfache Fernüberwachung und vorausschauende Wartung und dadurch weitere Energieeinsparungen ermöglichen.
Einen Beitrag zum zukünftigen Erfolg dieser Ausrichtung soll die als Start-up gegründete Tochter ebm-papst neo leisten. Der Think-Tank entwickelt am Dortmunder Technologie-Zentrum digitale Geschäftsmodelle. Zum Beispiel datenbasierte Gebäude: In denen sammelt eine Cloud-Lösung Daten von Klimaanlagen und Sensoren, wertet sie aus und erschafft ein optimiertes Innenraum-Ökosystem. So werden beispielsweise Räume immer anhand des tatsächlichen Bedarfs klimatisiert. Ist keine Person anwesend, fließt auch keine Luft – so wird dafür auch keine Energie verbraucht. Mit diesem datenbasierten Ansatz erweiterte sich die Perspektive für ganz ebm-papst: Hat sich das Unternehmen bislang darauf konzentriert, Luft auf möglichst effiziente Weise zu bewegen, arbeitet es jetzt auch daran, die Qualität der bewegten Luft zu verbessern. Denn „bedarfsgerecht“ heißt auch, dass die Sensoren im Innenraum Faktoren wie Temperatur, Kohlendioxid, flüchtige organische Verbindungen und Feinstaubpartikel messen und den Luftaustausch entsprechend anpassen. Das hat positive Auswirkungen auf Gesundheit, Wohlbefinden und Produktivität der Menschen, die sich in diesen Räumen aufhalten. Für Geißdörfer ein perfektes Beispiel für den nutzerfokussierten Ansatz: „Wir machen keine Digitalisierung um der Digitalisierung willen. Wir sind dafür da, Mehrwert für unsere Kunden zu schaffen!“