Krisen als Innovationstreiber

Investitionen in ein vielfältiges Start-up-Ökosystem vor Ort erhöhen die Resilienz der Gesellschaft.

Heike Marzen, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Dortmund
Heike Marzen, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Dortmund
Wirtschaftsförderung Dortmund Beitrag

Die aktuellen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Krisen, insbesondere die Transformation unserer Energiesysteme, stellen uns vor große Herausforderungen. Wir brauchen dringend mehr innovative Ideen und Lösungen – technologische wie soziale.

Mit Blick auf die Gründungslandschaft in Dortmund wird deutlich, dass Start-ups in der Dekarbonisierung eine der größten Herausforderung, aber auch gleichzeitig spannendste Gestaltungsaufgabe der Gegenwart haben. Die ökologische Nachhaltigkeit von Geschäftsmodellen spielt bereits in vielen Businessplänen eine entscheidende Rolle. Für Gründer:innen gibt es dabei eine große Bandbreite an Unterstützungs- und Förderungsmöglichkeiten.

Anlaufstellen für Gründer:innen sind vielfältig: an den Hochschulen, in Technologiezentren, bei den Kammern und den Wirtschaftsförderungen. Ergänzt werden diese klassischen Strukturen zunehmend um themenfokussierte Gründungsförderungen in z. B. Acceleratoren. Der Fokus für Gründungsinteressierte liegt mittlerweile im ersten Schritt darauf, die für sie passenden Angebote zu finden. In der täglichen Arbeit mit den Gründungsteams geht es daher erstmal darum, die Teams und ihre Ideen kennenzulernen, herauszufinden wo sie stehen und was sie zur Unterstützung der nächsten Schritte benötigen.

Für Gründungsteams mit technologischen/digitalen Geschäftsmodellen ist der bundesweite Gründungswettbewerb start2grow ein gezieltes Angebot. Ziel ist es, dass Gründer:innen ihren Businessplan fertigstellen, Kontakte zu Kapitalgeber:innen knüpfen und ein Netzwerk aufbauen. Das i-Tüpfelchen ist das Preisgeld in Höhe von insgesamt 84.000 Euro (www.start2grow.de).

Die Klimakrise erfordert aber auch neue Denkweisen und veränderte gesellschaftliche Praktiken – eben soziale Innovationen. Eine nachhaltige und somit zukunftsfähige Wirtschaft(-region) profitiert von einem Start-up-Ökosystem, das sowohl technologische Start-ups als auch Social Entrepreneure im Fokus hat. Für diese Teams hat die Wirtschaftsförderung Dortmund mit der FH Dortmund und weiteren Partner:innen das greenhouse.ruhr Stipendienprogramm ins Leben gerufen. In jeder Runde werden acht Teams ausgewählt, mit denen dann ganz intensiv und individuell über vier Monate an den ökologischen und gesellschaftlichen Geschäftsideen gearbeitet wird (www.greenhouse.ruhr).

Als weitere zukünftige Bausteine für das Dortmunder Ökosystem sind zwei neue Kompetenzzentren in Planung. Sowohl mit dem Aufbau des Cleanports und des Energiecampus als auch mit der jährlich stattfindenden Dortmunder Wasserstoffkonferenz unterstützen wir den Technologietransfer aus den wissenschaftlichen Einrichtungen der Region und fördern den interdisziplinären Austausch sowie die Zusammenarbeit unterschiedlicher Forschungs- und Entwicklungsbereiche mit Unternehmen und Start-ups aus der Praxis.

Dass wir mit dieser Strategie auf einem guten Weg sind, zeigen die jüngsten Erfolgsgeschichten Dortmunder Gründungen wie der Logistikbude GmbH, CUNA Products GmbH oder WEW GmbH.

www.wirtschaftsfoerderung-dortmund.de

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