Wie viel Automatisierung braucht der Handel?

Automatisierte Prozesse schaffen Effizienz und sparen Ressourcen – eine direkte Antwort auf die angespannte Personallage und veränderte Kundenvorlieben

Thomas Rausch, Sales Director GLORY Deutschland
Thomas Rausch, Sales Director GLORY Deutschland
GLORY Beitrag

Um konkurrenzfähig zu bleiben, muss der stationäre Handel reagieren – und zwar auf neue Erwartungen der Kundschaft, auf schwierige und sich schnell verändernde Marktbedingungen und nicht zuletzt auf den Arbeitskräftemangel. Wie in vielen Branchen fehlen im Retail an allen Ecken und Enden Mitarbeitende, vor allem Nachwuchskräfte. Mit Blick auf den demographischen Wandel wird sich die Personalsituation in Zukunft tendenziell noch weiter anspannen.

Digitalisierung und Automatisierung sind wichtige Schlüssel, um diese Herausforderungen anzugehen. Und in der konkreten Umsetzung? Da braucht es moderne Services, die das Einkaufserlebnis verbessern und Kund:innen binden. Die (technischen) Möglichkeiten sind schon jetzt nahezu unbegrenzt – von SB-Optionen bei der Bezahlung im Geschäft bis hin zum vollautomatisierten, rund um die Uhr geöffneten Laden.

Automation kann aber auch Aspekte betreffen, die die Kundschaft gar nicht wahrnimmt. Interne Abläufe und Arbeitsprozesse, die oft sehr zeitintensiv sind, wie beispielsweise die Bargeldverarbeitung. Indem Händler:innen solche Prozesse automatisieren und somit optimieren, sparen sie wertvolle Ressourcen. Am Ende des Tages schaffen sie so die Voraussetzung, um aktiv auf Veränderungen am Markt zu reagieren und die Servicequalität spürbar anzuheben.

Attraktivere Arbeitsplätze, besserer Kundenservice

Das heißt jedoch nicht, dass durch Automatisierung Arbeitsplätze verloren gehen und menschliche Fachkräfte überflüssig werden – ein längst widerlegtes Vorurteil. Im Gegenteil: Mitarbeitende profitieren unmittelbar. Wenn sie von zeitraubenden, stupiden Tätigkeiten befreit werden, können sie sich auf andere Aufgaben konzentrieren, die erfüllender und gleichzeitig wertschöpfend sind.

Nehmen wir als Beispiel ein Fachgeschäft. Statt an der Kasse gebraucht zu werden oder den halben Tag mit administrativen Aufgaben beschäftigt zu sein, können sich Fachkräfte verstärkt der Beratung widmen. Das macht die Arbeit abwechslungsreicher und Stellenprofile, inklusive Ausbildungsplätze, attraktiver. Vom zusätzlichen Service profitieren dann auch die Einkaufenden, die – dank (teil-)automatisierter Kassenzone – trotzdem keine langen Wartezeiten beim Bezahlen in Kauf nehmen müssen.

Automatisierung muss alltagstauglich bleiben

Klar ist aber auch: Automatisierung darf nicht zum Selbstzweck werden. Die Vorteile greifen nicht ohne eine gute Anbindung an bestehende Systeme. Die Integration darf nicht zu komplex sein und die Bedienung weder Mitarbeitende noch Kundschaft überfordern. Meine Empfehlung sind daher Komplettlösungen, die Hard- und Software kombinieren. Im Idealfall fügen sie sich nahtlos in jedes Ladenkonzept ein und sind für Kund:innen komplett intuitiv im Umgang.

Sie möchten mehr über die Möglichkeiten der Automatisierung im Handel erfahren? Dann kann ich Ihnen das GLORY INNOVATION FORUM 2023 ans Herz legen. Das Branchentreffen findet vom 6.-8. September in Frankfurt/Main statt und beschäftigt sich unter anderem mit dieser Frage. Ich würde mich freuen, Sie dort zu treffen.

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