»Der E-Commerce wird eine Hyperpersonalisierung erfahren«

commercetools ist einer der weltweit führenden Anbieter von Softwarelösungen für den E-Commerce. Ein Gespräch über die Zukunft des Online-Handels mit CEO Dirk Hoerig.

Dirk Hoerig, CEO und Mitgründer, commercetools
Dirk Hoerig, CEO und Mitgründer, commercetools
commercetools GmbH Beitrag

Herr Hoerig, wie sieht die Zukunft des E-Commerce aus?
Über die Jahre aufgebaute Kundenerwartungen müssen weiterhin erfüllt und ausgebaut werden – denken Sie an Same Day- oder sogar Same Hour-Delivery, aber auch an die wachsende Verzahnung von online- und offline-Erlebnis. Das bedeutet zum Beispiel – Stichwort Click&Collect – online zu bezahlen, die Ware aber im Store abzuholen, oder sie dort umzutauschen. Wir sehen auch eine Hyperpersonalisierung. Nach dem Motto „Jedem seinen eigenen Shop“ bekommen Kunden individuell zugeschnittene Angebote und Startseiten präsentiert. Das passiert bei Streamingdiensten schon jetzt, die bis hin zu den gezeigten Trailern personalisieren. Das wird es so auch im Handel geben. Das ganze Thema des individuellen Einkaufserlebnisses als Instrument der Kundenbindung wird noch wichtiger werden. Das heißt: Echte Neuerungen sehe ich nicht, eher die Optimierung und den Ausbau von Vorhandenem. Deshalb müssen aber viele Anbieter ihre IT-Landschaft auf Hard- und Softwareseite modernisieren – die Systeme laufen zum Teil schon seit zehn Jahren und stoßen nun an ihre Grenzen.

Wie werden Unternehmen zu modernen E-Commerce-Anbietern?
Kunden zu halten ist günstiger, als Neukunden zu gewinnen. Die Kundenbindung über perfekte, personalisierte Erlebniswelten muss deshalb im Mittelpunkt stehen. Flexibilität, die schnelle Implementierung von neuen Features und Geschäftsmodellen sowie die Skalierbarkeit von Prozessen bestimmen das Geschäft. Das funktioniert aber nur über Technologie – erfolgreiche Handelsunternehmen sind heute deshalb in erster Linie Technologieunternehmen. Dazu braucht es neben der Bereitschaft zur digitalen Transformation auf der Führungsebene viel technisches Know-how und gutes, leider rar gesätes Personal. Agenturen und Dienstleister können hier zuverlässige und effiziente Partner sein.

Wie unterstützt commercetools Unternehmen?
Wir bieten mit unseren Lösun-gen eben jene notwendige Flexibilität und Skalierbarkeit, die implementiert wird, ohne dass das ganze System umgebaut werden muss. Das erreichen wir durch die Trennung von Back- und Frontend, also dem, was der Kunde sieht und was im Hintergrund an Softwareprozessen läuft. Wir setzen auf in der Cloud
verfügbare, skalierbare Microservices – kleine Softwarebausteine mit klar definierter Funktionalität, die leicht ausgetauscht, hinzugefügt oder upzudaten sind – Updates und Wartung sind bei uns kostenlos, wir setzen auf Innovation statt Maintenance! Der Erfolg gibt uns recht. Wir sehen in Europa, aber auch in den USA, eine stetig steigende Nachfrage nach unseren Services. In diese werden wir weiterhin investieren – mit dem Ziel, in den kommenden Jahren Weltmarktführer zu werden.

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