Hand aufs Herz: Wann haben Sie zuletzt Schweineschmalz zum Anbraten verwendet? Und wann Ihren Kaffee mit Kondensmilch getrunken? Wann Sauerkraut gegessen? Wenn Sie jetzt spontan eine jüngere Vergangenheit nennen, gehören Sie wahrscheinlich der älteren Generation an. Denn für die Jüngeren verlieren oben genannte Lebensmittel an Bedeutung. Sie sind untrennbar mit der Generation des Wiederaufbaus verknüpft, so eine Studie aus dem vergangenen Juli von Consumer Panel Services Gfk, die zum Meinungsforschungsinstitut Yougov gehört.
Tierische Speisefette wie Schmalz sind bei älteren Verbraucher:innen noch sehr beliebt, doch die junge Generation kauft diese kaum noch. Fast die Hälfte des Umsatzes mit Schmalz entfällt auf die Generation, die vor 1952 geboren ist, aber nur 6 Prozent auf die jüngere Generation der „Millenials“ von 27 bis 41 Jahre und der „iBrains“ von 12 bis 26 Jahre. Die jüngeren Generationen greifen hingegen häufiger zu pflanzlichen Alternativen, wenn es um Milchprodukte geht. Das zeigt sich auch in Zahlen: Der Umsatz mit pflanzlichen Fleisch- und Milchalternativen in Deutschland erreichte 2023 eine Rekordhöhe von 2,2 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Im Sinne der allgemeinen Gesundheit ist das zu begrüßen: Pflanzliche Lebensmittel sind reich an Antioxidantien und entzündungshemmenden Nährstoffen wie Omega-3-Fettsäuren, die Entzündungsprozesse im Körper reduzieren können. Im Vergleich zu tierischen Produkten enthalten pflanzliche Lebensmittel auch mehr Ballaststoffe, weniger gesättigte Fette und kein Cholesterin. Das Risiko für Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Krankheiten, Diabetes und Darmkrebs sinkt. Zu dem gesunheitlichen Aspekt kommt der Nachhaltigkeitsaspekt: Pflanzliche Lebensmittel haben im Durchschnitt einen wesentlich geringeren CO2 Fußabdruck als tierische Produkte. Während Rindfleisch mit 13,6 Kilogramm CO2 -Äquivalenten pro Kilogramm Fleisch einen der höchsten CO2Fußabdrücke hat, verursachen Gemüse wie Karotten und Weißkohl nur 0,1 kg CO2 -Äquivalente pro Kilogramm. Pflanzliche Proteinquellen wie Linsen oder Erdnüsse schneiden mit etwa 10 Prozent des CO2 Ausstoßes von Fleisch immer noch deutlich besser ab als tierische Proteinquellen.
Ein anderer Trend hingegen löst eher Sorge aus: Die Ausgaben für Snacks sind in Deutschland seit 2018 stark gestiegen. Fast die Hälfte der Deutschen greift regelmäßig zu diesen kleinen Zwischenmahlzeiten. Ein Drittel ersetzt sogar Hauptmahlzeiten durch Snacks, wie aus einer aktuellen Yougov-Umfrage hervorgeht – vor allem jüngere Menschen. Für den Ernährungsmediziner Dr. Matthias Riedl ist dieser Trend fatal: Das Snacken sei ein großes Problem der Neuzeit. Es führe zu einem ständig hohen Blutzuckerspiegel und damit viel Insulin, das den Zucker in den Zellen anreichert und zu Fett umwandelt – nicht nur im Bauch, sondern auch in Organen wie Leber und Bauchspeicheldrüse. „Und hier wären wir bei den Ursachen von Diabetes: Fettleber und eine Verfettung der Bauchspeicheldrüse“, so Riedl. Komme dazu noch eine Ernährung mit vielen Kohlenhydraten, sei man im „Epizentrum des Ungesunden“.
Gesund & nachhaltig wird zum Trend
Die Ernährung der Deutschen ändert sich. Weniger Fett und Kohlenhydrate, mehr leichter Genuss.
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