Warum ist Bio wichtig für eine gesunde und nachhaltige Ernährung?
Bio ist gut für den Menschen und gut für den Planeten. Wer sich Bio ernährt, ernährt sich gesund – ohne Gentechnik, ohne Pestizide und ohne unnötige Zusatzstoffe. In der konventionellen Lebensmittelverarbeitung sind heutzutage mehr als 320 Zusatzstoffe zugelassen. 320 Zusatzstoffe! Bei Bio nach EU-Standard sind es 53, bei Naturland nur 22. Bio funktioniert ohne viele Zusätze, weil Bio-Lebensmittel in der Regel weit weniger stark verarbeitet sind. Wer auf eine bewusste Ernährung Wert legt, wird schon deshalb bevorzugt zu Bio greifen.
Und wie sieht es mit der Nachhaltigkeit aus?
Bio ist die nachhaltigste Form der Landwirtschaft. Naturland-Bauern arbeiten in natürlichen Kreisläufen, mit der Natur und nicht gegen sie. Sie setzen auf den Aufbau der natürlichen Bodenfruchtbarkeit, auf Vielfalt im Anbau und eine artgerechte Tierhaltung mit regionalem Bio-Futter. So schützen sie unsere Böden, das Grundwasser, die Artenvielfalt und das Klima. Tatsächlich ist der Öko-Landbau nachweislich die klimaeffizienteste Form der Landwirtschaft! Und was gut ist für die Umwelt, ist eben auch gut für den Menschen.
Wie steht es mit der Nachhaltigkeit, wenn Bio importiert wird?
Am besten ist natürlich immer die Kombination von Bio plus regional und saisonal. Wenn das nicht möglich ist, weil man zum Beispiel auf bestimmte Obst- oder Gemüsesorten im Winter nicht verzichten will, gilt ebenfalls: Bio ist erste Wahl. Erst recht gilt das bei Produkten wie Kaffee, Kakao oder Bananen, die bei uns gar nicht wachsen. Umwelt und Klima müssen schließlich nicht nur hier geschützt werden, sondern weltweit. Genau aus diesem Grund ist Naturland auch international aufgestellt, als weltweite Gemeinschaft von Bio-Bäuerinnen und -Bauern in rund 60 Ländern.
Können die Verbraucher:innen darauf vertrauen, dass wirklich überall Bio drin ist, wo Bio draufsteht?
Ganz klar: ja. Es gibt keine anderen Lebensmittel, die so gut und umfassend kontrolliert sind wie Bio-Lebensmittel. Und zwar vom Acker bis auf den Teller. Jeder Bio-Betrieb wird mindestens einmal pro Jahr von unabhängigen Kontrolleur:innen auf Einhaltung der Bio-Richtlinien überprüft. Bei Naturland kommen weitere Maßnahmen zur Qualitätssicherung hinzu, sowie die Betreuung und Beratung unserer Mitgliedsbetriebe.
Ganz besonderen Wert legen wir auf das Thema Tierwohl. Deshalb haben wir bei Naturland neben der normalen Bio-Kontrolle zusätzlich eine Tierwohlkontrolle eingeführt. Sie stärkt die gute Tierhaltung auf den Naturland-Betrieben und deckt mögliche Schwachstellen rechtzeitig auf. Auch das machen wir bei Naturland jedes Jahr auf jedem Betrieb, der Tiere hält. Nur mal zum Vergleich: Die staatliche Tierschutzkontrolle schaut nur alle paar Jahre auf den Höfen vorbei, in Bayern sogar im Schnitt nur alle 48 Jahre!
Was sind weitere Besonderheiten bei Naturland?
Wir verstehen Nachhaltigkeit im umfassenden Sinne. Deshalb spielt bei Naturland neben der Ökologie auch die soziale Verantwortung eine zentrale Rolle. Das betrifft nicht nur faire Preise für Kleinbäuerinnen und -bauern, sondern zum Beispiel auch die Bedingungen für Landarbeiter:innen auf großen Farmen. Die Einhaltung von Arbeitsrecht, Gewerkschaftsfreiheit oder das Verbot von Kinderarbeit sind Themen, die wir mit unseren Richtlinien und Kontrollen abdecken. Denn wirklich gute Lebensmittel sind auch gut für die Menschen, die sie produzieren.
www.naturland.de
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