Was haben Islandpferde mit deutschen Ferkeln und dem Klima zu tun?

Ein Beitrag von Animal Welfare Foundation

Panik in den Augen, der Kopf nach oben gebunden, die Kanüle steckt in der Halsvene. Das Fohlen versteckt sich panisch hinter der maroden Holzbox.
Panik in den Augen, der Kopf nach oben gebunden, die Kanüle steckt in der Halsvene. Das Fohlen versteckt sich panisch hinter der maroden Holzbox.
Animal Welfare Foundation Beitrag

Es ist noch nicht lange her, da haben selbst eingefleischte Tierärzte nicht gewußt, wie das Hormon PMSG gewonnen wird. Sie spritzen den als «natürliches Hormon» beworbenen Fruchtbarkeitsbooster millionenfach an Sauen. Sie sollen zeitgleich in die Brunst kommen, ihre Ferkel gebären, gruppenweise gemästet und geschlachtet werden. Industrielle Taktung für billiges Fleisch. 

Auf Kosten der Islandpferde. Das «natürliche Hormon» ist mit Qualen verbunden. Der Film «Island – das Land der 5.000 Blutstuten» (2021, Youtube) zeigt, wie halbwilde Stuten in primitive Holzboxen geprügelt werden. Wie sie festgebunden werden, um eine Aderlaßkanüle in ihre Halsvene einzuführen. Die Ernte: fünf Liter Blut pro Woche. Zusätzliches Leid: Damit PMSG im Blut vorkommt, müssen die Stuten trächtig sein. So werden tausende Fohlen als unerwünschtes Beiprodukt im Schlachthof entsorgt. 

PMSG stammt aus den 1960er Jahren. Damals wollte man mit industrieller Massentierhaltung die Hungersnöte in der Welt bekämpfen. Heute weiß man, dass Massentierhaltung einer der größten Klimakiller ist. 

Recherchen der Animal Welfare Foundation haben die Zusammenhänge zwischen Stutenleid und Ferkelproduktion aufgedeckt. Island diskutiert das Ende der Blutfarmen.

Weitere Informationen:
https://www.animal-welfare-foundation.org/
 

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