Autobatterien kommen nur aus Fernost? Ein Blick ins Webasto-Werk im niederbayrischen Schierling zeigt, wie eine hochmoderne und flexible Produktion in Deutschland aussehen kann.Seit 2019 produziert der globale Systempartner nahezu aller Automobilhersteller dort Batteriepacks für einen europäischen Bushersteller und inzwischen auch ein Webasto-eigenes, modular aufgebautes Standardbatteriesystem für Nutzfahrzeuge, welches die Preisvorteile eines skalierbaren Plug-and-Play-Massenprodukts mit der Passgenauigkeit einer kundenspezifischen Lösung kombiniert. Das Besondere am Standort ist die große Flexibilität der Produktionsanlage: Die Multiproduktlinie ermöglicht ein schnelles Umschalten zwischen individuellen Kundenprojekten und Standardlösungen für E-Fahrzeuge.
Schierling ist erst der Anfang in der Neuausrichtung des Traditionsunternehmens zum führenden Systempartner für E-Mobilitätslösungen. Neben dem Kerngeschäft mit Fahrzeugdächern und Heizern erschließt Webasto seit Ende 2016 aktiv neue Geschäftsfelder mit Batteriesystemen sowie Ladelösungen und profitiert dabei von seiner tiefgreifenden Expertise im Automobilsektor: So sind beispielsweise das Know-how im Thermomanagement, eine eigene Elektronikfertigung oder die Erfahrung im Einbau komplexer Systeme in ein Fahrzeug wichtige Erfolgsfaktoren für die neuen Geschäftsbereiche.
Das erfolgreich angelaufene Technologiewerk dient Webasto als Blaupause für die flexible Produktion hochqualitativer Batterielösungen und soll nun auch global skaliert werden. Nach dem Vorbild Schierlings entsteht aktuell das erste großes Batteriewerk der Region im südkoreanischen Dangjin, wo 2022 die Serienproduktion anlaufen soll. Die ersten Kunden sind bereits überzeugt – neben einem europäischen Bushersteller setzt auch ein südkoreanischer, global tätiger Autohersteller für Klein- und Mittelklasse-Fahrzeuge auf die Batteriesysteme von Webasto.
