Der Wasserstoffhochlauf nimmt Fahrt auf

Der deutsche Mittelstand geht beim Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft voran. Leuchtturmprojekte entstehen, die zu Blaupausen der Defossilisierung werden.

Elektrolyseur NEA|HYTRON PEM
Elektrolyseur NEA|HYTRON PEM
NEUMAN & ESSER Beitrag

Die Dekarbonisierung, oder besser ausgedrückt, die Defossilisierung, der Gesellschaft ist eine der größten Aufgaben unserer Zeit. Um sie mit der notwendigen Geschwindigkeit – bis 2030 sollen die EU-internen Treibhausgasemissionen um 55 % gegenüber 1990 gesenkt werden – und im erforderlichen Umfang Wirklichkeit werden zu lassen, bedarf es großer Anstrengungen.

Neben dem massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien, ist Wasserstoff (H2) dabei einer der Hauptpfeiler, auf den sich die Umsetzung des Plans stützt: Das Gas dient als Transportmedium und Speicher für Strom aus volatilen (erneuerbaren) Energiequellen, wie Sonne und Wind sowie als Energieträger in energieintensiven Industriesektoren, in denen viel klimaschädliches CO2 anfällt, wie in der Stahl-, Glas- und Zementerzeugung. Zudem findet Wasserstoff als Brennstoff im Mobilitätssektor, in vernetzten Energieanlagen von Stadtquartieren und Industriegebieten Anwendung. 

Doch der Energiehunger, der mit Hilfe des klimaneutral erzeugten H2 gedeckt werden soll, ist gigantisch. Zum wesentlichen Teil wird dies mit Großanlagen zur Wasserstoffproduktion realisiert werden. Entsprechende Projekte sind aufwändig und mit großen Investitionen verbunden, der Planungsvorlauf ist lang und stellt so eine besondere Herausforderung bei der gebotenen Eile zur Erreichung ehrgeiziger Klimaziele dar.

Im deutschen Mittelstand wurden die Herausforderungen als Chance begriffen. Denn die Technologien zur Schaffung der Versorgungssicherheit mit dem Energieträger der Zukunft sind schon lange im industriellen Maßstab vorhanden: Das Elektrolyseverfahren zur Spaltung von Wassermolekülen in Wasserstoff und Sauerstoff wurde bereits 1800 entdeckt, die Verdichtung des dann gasförmigen Wasserstoffs für die Speicherung und/oder den Transport in Tanks oder Pipelines erfolgt mit Hilfe der bewährten Technologie der Gaskompression auf Basis eines Kolbenverdichters. 

„Wir haben bei NEUMAN & ESSER bereits seit 100 Jahren Erfahrung mit der Verdichtung von Wasserstoff in allen Größenordnungen und sind Experten bei Speicherung und Transport des Gases. Wir haben die Technologien zur Wasserstoffproduktion im Haus. Es ist für uns ein Gebot der Stunde beim Hochlauf der Wasserstoff-Marktwirtschaft voranzugehen“, sagt Stefanie Peters, Geschäftsführende Gesellschafterin der Unternehmensgruppe für Maschinen- und Anlagenbau mit Sitz in Übach-Palenberg bei Aachen. 

„Wie zum Beispiel im Brainergy Park bei Düren, wo wir eine integrierte 10-Megawatt-Elektrolyse- und Wasserstoffabfüllanlage zur Versorgung des öffentlichen Personennahverkehrs und in industriellen Anwendungen in der Region errichten. Damit kann der Landkreis jährlich deutliche Mengen an CO2 einsparen“, ergänzt Alexander Peters, ebenfalls Geschäftsführender Gesellschafter von NEUMAN & ESSER. 

Solche kleineren, dezentralen und vergleichsweise schnell zu realisierenden Vorhaben müssen dringend ermöglicht werden, bei denen die gesamte Wertschöpfungskette von der Erzeugung, Speicherung und Verteilung bis hin zur Nutzung lokal integriert wird. Dass das Projekt Brainergy Park funktioniert, ist auch das Resultat einer entschlossenen Zusammenarbeit von Industrie und Politik. Eine Blaupause für weitere Projekte am Know-how-Standort Deutschland. 

Wo Transportwege komplex sind, hoher Energiebedarf vor Ort herrscht und erneuerbare Energien lokal verfügbar sind, lohnt sich dezentrale Wasserstoffproduktion, um einen messbaren Beitrag zur Minderung des CO2-Ausstoßes zu liefern. Die Chancen, signifikante Teile fossiler Energieträger so zu ersetzen, sind groß. Sie wollen schnell genutzt werden.

www.neuman-esser.de
 

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