Seit rund 50 Jahren steht die BIB mit ihren ethisch-sozialen und ökologischen Grundprinzipien für faire Geldanlagen. Vorstandssprecher Dr. Peter Güllmann erläutert, warum nachhaltige Investments das Modell der Zukunft sein müssen und warum die BIB hier Vorreiter sein will:
Die Situation der Menschen hat sich verändert. Für viele stehen statt Arbeitslosigkeit oder Wirtschaftswachstum nun Themen wie Wohnen, Klimaschutz, Gesundheit und der demografische Wandel im Vordergrund. Daher sehen wir die Kreditinstitute dringend in der Pflicht, Kapital verstärkt für den Menschen einzusetzen und damit auch für eine gerechtere Verteilung von Ressourcen zu sorgen. Gerade Banken können hier Impulsgeber sein und zeigen, dass sich Ethik und Rendite nicht ausschließen müssen.
Umdenken für die Zukunft…
Natürlich geht es hinsichtlich der globalen Gesamtsituation immer nur in kleinen Schritten voran. Aber als eine der 25 größten Genossenschaftsbanken in Deutschland können wir doch an einigen Stellschrauben drehen. Daher verzichten wir zuallererst einmal auf Risikoanlagen. Schwerpunkte unserer Investments liegen im sozialen und ökologischen Bereich und unser Fair-Banking-Konzept ist transparent und für den Anleger nachvollziehbar – das gilt für unsere Kostenstrukturen und die Anlagen selbst. Wir verkaufen unseren Kunden nichts, was wir selbst in vergleichbaren Situationen nicht auch kaufen würden. Damit versuchen wir auch das Bild des gierigen Bankers zu korrigieren und der vielzitierten „bad bank“ die „good bank“ entgegenzusetzen. Über unsere Stiftung fördern wir zudem soziale und karitative Projekte und federn damit soziale Ungleichheiten ab. Mit dieser Unternehmensphilosophie wollen wir auch Vorbild für andere Banken und Unternehmen sein und sie auf ihre gesellschaftliche Verpflichtung hinweisen. Darüber hinaus soll unser Engagement die Demokratie stützen, denn Unmut und Unzufriedenheit bei den Menschen macht sie empfänglicher für extreme Ideologien.
... und Verantwortung stärken
Bei uns als genossenschaftliche Spezialbank steht der Solidaritätsgedanke im Mittelpunkt. Darauf sollten wir uns alle wieder besinnen, und da setzen wir an: Wir wollen Zeichen setzen und die Menschen dazu bewegen, die Gesellschaft aktiv mitzugestalten. Dieser Appell lässt sich über unsere Kerngeschäftsfelder sehr gut transportieren. Wir investieren in Kliniken und medizinische Zentren, um die ärztliche Nahversorgung zu stärken, finanzieren Altenpflegeheime und Kindertagesstätten und setzen uns für bezahlbaren Wohnraum in Ballungszentren ein. Damit reagieren wir auf den demografischen Wandel und unterstützen die Menschen in ihren Grundbedürfnissen.
Weltweites engagement
Solidarität muss aber auch über die Landesgrenzen hinwegreichen. Daher ist die BIB mit ihren selbst gemanagten Mikrofinanzfonds in rund 30 Ländern unterwegs und hilft so etwa 700.000 Menschen bei einem selbstbestimmten Leben. Mit unserem KCD-Mikrofinanzfons-III zum Beispiel können Anleger schon mit 5.000 Euro Menschen dabei helfen, dass sie ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten, Zugang zu Trinkwasser erhalten und ihre Kinder zur Schule schicken können. So zeigen wir globale Zusammenhänge auf und bringen das Thema Fluchtursachenbekämpfung und gesellschaftliche Verantwortung ins Zentrum der Wahrnehmung. Auf diese Weise bringt Solidarität bei unseren Mikrofinanzfonds in Südamerika, Afrika oder auch Asien doppelten Lohn: Den Menschen vor Ort sichern sie die Existenz und die Anleger wissen ihr Geld in verantwortungsvollen Händen.
Eine echte Herausforderung für Bank und Anleger bleibt dagegen die Niedrigzinspolitik der EZB, und insbesondere beim Fair Banking ist das Potenzial zur Provisionsschöpfung begrenzt. Das letzte Jahr hat aber auch gezeigt, dass gerade diese Konsequenz immer mehr institutionelle Kunden von unserem Ansatz überzeugt – und das deutschlandweit. Daher werden wir unsere Projekte von Nord bis Süd und natürlich auch in den Schwellenländern weiter ausbauen und nach attraktiven Anlagemöglichkeiten suchen – damit der Mensch mit seinen Bedürfnissen der Mittelpunkt der Finanzanlagen bleibt.