Herr Orben, warum ist Gold im Depot wichtig und wie hoch sollte der Anteil sein?
Ein gut diversifiziertes Portfolio sollte 5 bis 10 Prozent Gold enthalten. Gerade in unsicheren Zeiten ist Gold ein bewährter Schutz gegen Inflation und Marktvolatilität. Es gewinnt oft an Wert, während andere Anlageklassen starken Schwankungen unterliegen. Als physische Anlage existiert Gold unabhängig von digitalen oder finanziellen Systemen. Das macht es zu einer sicheren und greifbaren Investition zum Schutz des Vermögens – ein Sachwert im wahrsten Sinne des Wortes.
Können Sie Beispiele für die Wertbeständigkeit von Gold nennen?
Während des Finanzcrashs 2008 brachen die Aktienmärkte weltweit um über 50 Prozent ein. Gold hingegen legte um fast ein Drittel zu. Ähnliches geschah beim Platzen der Dotcom-Blase Anfang der 2000er: Gold stieg deutlich, während die Aktienmärkte abstürzten. Diese Entwicklung beobachten wir regelmäßig.
Der Goldpreis ist 2024 um ein Drittel gestiegen und hat neue Rekorde erreicht. Nehmen Anleger jetzt Gewinne mit?
Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Institutionelle Anleger, die etwa zwei Drittel unserer Kunden ausmachen, haben in den letzten zwei Jahren per Saldo Goldpositionen abgebaut. Das hängt auch mit dem gestiegenen Zinsniveau zusammen. Privatanleger hingegen kaufen eher weiter Gold, auch beim aktuellen Preis von ca. 90 Euro pro Gramm. Zwar gibt es auch hier Gewinnmitnahmen, doch die allgemeine Unsicherheit begünstigt den Goldkauf.
Welche Möglichkeiten gibt es, in Gold zu investieren – und welche ist bei ca. 90 Euro pro Gramm empfehlenswert?
Es gibt verschiedene Anlagemöglichkeiten, die sich in Kosten, Sicherheit und Handelbarkeit unterscheiden. Physisches Gold, wie Barren oder Münzen, ist vergleichsweise teuer in der Anschaffung und erfordert eigene Sicherheitsvorkehrungen. Goldzertifikate sind börsengehandelt, bilden aber meist nur den Goldpreis ab. Physisch besicherte Zertifikate wie Xetra-Gold® hingegen verbinden die Vorteile des physischen Goldbesitzes mit einfacher Handelbarkeit.
Was unterscheidet Xetra-Gold von anderen Gold-Wertpapieren?
Xetra-Gold bietet Gold in kleinsten Einheiten von einem Gramm zum Großhandelspreis an. Jeder Anteil entspricht einem Gramm Gold, das sicher verwahrt wird. Xetra-Gold ist einfach an der Börse handelbar, mit einem geringen Spread von durchschnittlich 0,1 Prozent. Es fallen die üblichen Transaktionskosten an, aber keine zusätzlichen Management- oder Verwaltungsgebühren. Anleger zahlen lediglich die mit ihrer Depotbank vereinbarten Depotgebühren, wobei Verwahrgebühren von bis zu 0,3 % pro Jahr anfallen können, zuzüglich Mehrwertsteuer.
Können Anleger sich das Gold auch physisch ausliefern lassen?
Ja, die Auslieferung von physischem Gold ist möglich und erfolgt über die Depotbank. Theoretisch ist dies ab einem Gramm möglich, jedoch wären die Kosten für Formung, Konfektionierung, Versand und Versicherung eines so kleinen Barrens – aktuell mehr als 100 Euro – unwirtschaftlich. Die Kosten der Auslieferung sinken mit zunehmender Menge. Seit der Einführung von Xetra-Gold im Jahr 2007 haben wir rund 1.900 Auslieferungen mit insgesamt über acht Tonnen Gold durchgeführt.
www.xetra-gold.com