In Zeiten, in denen Künstliche Intelligenz Markttrends antizipiert und Trading-Algorithmen in Millisekunden reagieren, klingt das Konzept fast anachronistisch: Value Investing. Und doch erlebt diese Anlagephilosophie nach den Prinzipien von Benjamin Graham und Warren Buffett bei der liechtensteinischen Früh & Partner Vermögensverwaltung AG eine Renaissance – ehrlich, verständlich, unabhängig – und erfolgreich.
„Wir investieren wie Unternehmer – nicht wie Spekulanten“, bringt Ralph Früh, Gründer und Geschäftsführer, das Credo auf den Punkt. In der Branche wird Komplexität oft mit Kompetenz verwechselt; Früh geht einen anderen Weg: direkt, transparent und mit Fokus auf Substanz.
KEIN FONDS-ZIRKUS, KEINE SCHWARZEN KISTEN
Wer bei Früh & Partner Kunde wird, bekommt kein Modellportfolio. Im Fokus stehen individuell verwaltete Depots – bestückt mit rund 25 sorgfältig ausgewählten Aktien. Keine ETFs, keine strukturierten Produkte. „Wir kaufen echte Anteile – Aktien, Anleihen, Gold. Dinge, die der Kunde versteht“, erklärt Früh.
Die Analysen entstehen ausschließlich im Haus. Vier Analysten prüfen Geschäftsmodelle, Management und Zahlenwerke. „Wir sprechen mit Ex-Mitarbeitern, Wettbewerbern, Lieferanten – erst wenn das Gesamtbild passt, investieren wir“, so Früh. Der Verzicht auf externes Research stärkt die Unabhängigkeit – ein Markenkern des Hauses.
KONZENTRATION STATT DIVERSIFIKATIONSWAHN
Das Portfolio ist bewusst fokussiert – rund 25 Titel, von Alphabet bis zur Leasinggesellschaft AerCap. „Wir glauben an Qualität, nicht an Quantität“, sagt Früh. Ziel sind Geschäftsmodelle, die auch in Krisen bestehen. Auch Eisenbahngesellschaften oder Laborunternehmen kommen infrage – wenn sie robust, wachstumsfähig und unternehmerisch geführt sind.
Der Value-Begriff wird dabei weit gefasst: Nicht nur klassische Kennzahlen zählen, sondern auch weiche Faktoren wie Kultur und Strategie. „Amazon oder Netflix können ebenso Value sein – wenn Preis und Perspektive stimmen“, so Früh.
FAMILIENUNTERNEHMER VERSTEHEN SICH
Früh & Partner betreut vor allem vermögende Kunden, viele davon Familienunternehmer. Warum gerade diese? „Weil wir ähnlich ticken und langfristig denken“, sagt Früh, „unsere Haltedauer kann auch mal acht Jahre betragen. Wenn es zu einem Bruch in der Investmentthese kommt, verkaufen wir sofort – egal, ob im Plus oder Minus.“