Da verfügt jemand über eine erkleckliche Menge Geld, erworben durch einen sehr gut bezahlten Beruf, aus einer hohen Abfindung, einer Erbschaft oder sogar einem Lottogewinn. Nun stellt sich die Frage: Was tun mit dem schönen Vermögen, auf dass es sich mehre? Ungünstig, wenn die Person zu den 44 Prozent der Deutschen gehört, die in einer Studie der ING-Bank von 2022 angeben, „wenig bis keine Ahnung“ von Geldanlage zu haben.
Eine der schlechteren Idee ist, die Summe auf dem Girokonto zu parken – besser ist die Alternative, das Geld einem Vermögensverwalter anzuvertrauen. Doch nach welchen Kriterien findet man einen guten Vertreter dieser Zunft?
PUNKT 1 Der Vermögensverwalter sollte von der BaFin oder einer gleichwertigen Behörde lizensiert sein und in Übereinstimmung mit der MiFID II arbeiten, der EU-Richtlinie zum Schutz von Anlegern.
PUNKT 2 Gute Vermögensverwalter sind unabhängig – sie sind nicht an bestimmte Banken oder Produkte gebunden und beraten provisionsfrei. Ideal ist eine Honorarberatung, da so Interessenskonflikte vermieden werden.
PUNKT 3 Gebühren müssen transparent und verständlich aufgeschlüsselt sein, ohne versteckte Kosten.
PUNKT 3 Gebühren müssen transparent und verständlich aufgeschlüsselt sein, ohne versteckte Kosten.
PUNKT 4 Ein guter Verwalter bietet seinen Klienten eine individuelle, maßgeschneiderte Betreuung. Sie umfasst regelmäßige persönliche Gespräche und verständliche Analysen.
PUNKT 5 Ein erfahrener Vermögensverwalter sollte über Jahre hinweg stabile Ergebnisse vorweisen können – nicht nur in guten Börsenzeiten.
Darüber hinaus gibt es weitere Aspekte, die bei der Entscheidung weiterhelfen – beispielsweise das Vorgespräch mit einem Vermögensverwalter, der bereits in der engeren Auswahl ist.
Bei diesem Treffen sollte er auf die persönlichen Ziele und die Lebenssituation des Interessenten eingehen, dessen Wünsche und Bedenken ernst nehmen sowie die Finanzen einer ausführlichen Bestandsaufnahme unterziehen.
Außerdem sollte der Verwalter mit dem Klienten die passende Anlagestrategie abstimmen, ein Risikoprofil anlegen und klären, wie mit Krisen oder Börseneinbrüchen verfahren werden soll.
Entscheidungshilfen finden sich auch im Internet: Der Bundesverband unabhängiger Vermögensverwalter (www.vuv.de) ermöglicht eine Personensuche nach verschiedenen Kriterien, die BaFin (www. bafin.de) listet lizensierte Vermögensverwalter auf. Qualitätschecks von Vermögensverwaltern bietet www.v-check.
WAS IST EIN VERMÖGENSVERWALTER?
Ein Vermögensverwalter ist kein Vermögensberater. Ersterer verwaltet das Geld des Klienten aktiv im Rahmen eines Mandats und hat Zugriff auf das Depot. Er muss von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zugelassen sein, bezahlt wird er in Form eines Honorars oder einer prozentualen Verwaltungsgebühr. Ein Vermögensberater gibt Empfehlungen zur Geldanlage, der Klient entscheidet und handelt selbst. Der Berater hat keinen Zugriff auf das Geld des Klienten und braucht keine spezielle Lizenz. Seine Vergütung beruht meist auf Provisionen, die er für Produktverkäufe erhält.