Frau Luse, was bietet Lettland Fintech-Unternehmen?
Lettland verfügt über eines der dynamischsten Fintech-Ökosysteme Europas – mit klarer Regulierung, schneller Lizenzvergabe und starker Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor. Als Sprungbrett für Fintechs mit EU-Ambitionen bietet Lettland ein innovationsfreundliches Umfeld mit Zugang zu Entscheidungsträgern, einer aktiven Zentralbank, der Latvijas Banka, Innovationssandboxes und kostenlosen Vorlizenzierungsberatungen. Lettland ist zudem eines von nur zwei EU-Ländern, in denen Zahlungsdienstleister ohne Banklizenz direkten Zugang zum SEPA-System erhalten. Die gesamte regulatorische Kommunikation erfolgt auf Englisch, und unterstützt wird auch auf Deutsch. Ein weiterer Pluspunkt: Lettlands Finanzsystem wurde nach 2018 umfassend reformiert. Heute profitieren Unternehmen von einem breiten Pool an erfahrenen Compliance-Spezialisten. Hinzu kommen ein 0 %-Körperschaftsteuersatz auf reinvestierte Gewinne und eine attraktive Mitarbeiterbeteiligung mit kurzer steuerlicher Vestingfrist – auch für Vorstandsmitglieder. All das macht Lettland zu einem verlässlichen, zugänglichen und zukunftsorientierten Fintech-Standort, offen für Start-ups ebenso wie für etablierte Unternehmen.
Gibt es besonders hervorzuhebende Aspekte?
Ja – insbesondere Lettlands Regulierungsansatz gilt als vorbildlich. Die Branche beschreibt die Zusammenarbeit mit der Latvijas Banka oft als „wie mit einem anderen Fintech – nur aus dem öffentlichen Sektor“. Lizenzen – etwa für Crowdfunding – werden teilweise in nur drei Monaten erteilt. Diese Effizienz soll auch bei der Umsetzung von MiCA (Markets in Crypto-Assets) erhalten bleiben. Lettland hat alle nationalen Vorbereitungen abgeschlossen und bietet seit Mitte 2024 kostenlose Beratungen an. Ab 2025 können Unternehmen MiCA-Lizenzen beantragen – auch die Einzahlung von Stammkapital in Krypto ist möglich. Der direkte SEPA-Zugang für Nichtbanken ist ein echter Wettbewerbsvorteil. Zudem wurde Lettlands Fintech-Strategie in enger Abstimmung mit der Branche entwickelt – ein Zeichen für aktive Mitgestaltung und partnerschaftliches Denken. So wird Lettland nicht nur zum Zugangstor nach Europa, sondern auch zum verlässlichen Innovationspartner für nachhaltiges Wachstum.
Wie sieht die Zukunft aus – was können Investoren und Fintechs erwarten?
Lettland investiert in eine skalierbare, transparente und grenzüberschreitende Fintech-Zukunft. Ein Highlight ist das Baltic Fintech Days 2026 Event in Riga, das Lettland als Innovationsführer der Region positioniert. Mit Unterstützung der Zentralbank und der Regierung entsteht eine neue Fintech-Strategie – für inklusive, sichere und wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen, bei gleichzeitig hohem Umsetzungstempo. Geplant ist auch ein Accelerator-Programm speziell für Fintechs, das Start-ups beim Markteintritt unterstützt. Unternehmen und Investor:innen dürfen sich auf ein modernes, regulatorisch stabiles Umfeld freuen – bereit für den europäischen Maßstab. Ein Beweis dafür ist Lettlands Auftritt bei der Invest Stuttgart 2025, wo führende Plattformen wie Mintos, Viainvest, Indemo, Twino, Debitum Investments, Nectaro und Lande ihre Lösungen präsentieren. Diese Akteure prägen Europas alternative Finanzlandschaft – von Konsumentenkrediten über Immobilien bis hin zu grünen Investments. Am lettischen Gemeinschaftsstand erwarten Besucher Produktvorstellungen, Investoreinblicke und Networking mit den Gründerteams. Kurz – Lettland ist digital, wachstumsstark und bereit für Europa. Eben „Fintech made in the Baltics“. Die Vertretung der lettischen Investitions- und Wirtschaftsförderungsagentur in Deutschland ist die erste Anlaufstelle für alle Fintech-Unternehmen, die Lettland als attraktiven Standort ins Auge fassen.
www.investinlatvia.de