Heizen und Kühlen mit einem Gerät

SmartHeat entwickelt und produziert Wärmepumpen vor allem für Industrie und Gewerbe – welche Vorteile sie bieten, erläutert Geschäftsführer André Schreier.  

André Schreier, Geschäftsführer SmartHeat
André Schreier, Geschäftsführer SmartHeat
SmartHeat Beitrag

Herr Schreier, 2021 wurden in Deutschland 154.000 Wärmepumpen installiert, 2022 waren es 236.000, die Bundesregierung strebt bis 2030 sogar sechs Millionen an. Hauptargument für die Geräte ist deren Umweltfreundlichkeit – stimmen. Sie dieser Einschätzung zu?

Ja, unter bestimmten Bedingungen sind Wärmepumpen ein regeneratives Heizsystem. Dafür spricht, dass sie nur Wärme nutzen, die ohnehin da ist – in der Luft, dem Erdreich, dem Wasser oder als Prozessabwärme. Und es muss nur wenig Energie zugeführt werden, nämlich Strom. Wenn er im besten Fall vollständig aus erneuerbaren Energiequellen stammt, ist die Wärmepumpe nachhaltig und klimaschonend. Der Vollständigkeit halber: Bei einer künftig möglichen extrem hohen Dichte an Wärmepumpen könnte die Entnahme von Umweltwärme messbare Auswirkungen haben, etwa wenn bei extensiver Nutzung die sinkende Temperatur eines Flusses dessen Ökosystem beeinflusst. Aber das lässt sich noch nicht seriös einschätzen.
 

Welche Trends gibt es bei Wärmepumpen? 

Als wir Anfang der 1990er mit der Entwicklung von Wärmepumpen begannen, war der Markt klein, die Geräte dafür oft groß und schwer zu bedienen. Wir wollten kundenorientierter entwickeln – und als keiner der großen Hersteller die Geräte nach unseren Vorstellungen bauen wollte, haben wir das eben selbst gemacht. Wir nehmen Bewegungen der Branche genau wahr; als Wärmepumpen ein Massenmarkt wurden, war klar, dass kleine Unternehmen wie SmartHeat nur eine Chance haben, wenn sie sich spezialisieren und eine Zukunftsstrategie erarbeiten. Also haben wir vor rund 15 Jahren mit Erfolg entschieden, uns auf mittelgroße Geräte für Industrie und Gewerbe zu konzentrieren.
 

Was unterscheidet diese Geräte von solchen für den privaten Bereich?

Technologisch fast nichts, ansonsten die Temperaturbereiche und die Leistung, die sich durch die Kombination mehrerer Geräte beinahe beliebig steigern lässt. Die Nachfrage der Firmen wächst in dem Maß, wie politische Rahmenentscheidungen die weitere Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern forcieren. Da spielt das Bewusstsein für den Klimaschutz hinein, aber auch ganz nüchtern die steigenden Kosten für jede emittierte Tonne CO2. Viele Firmen haben verstanden, dass die Abwärme aus ihrer Produktion, quasi ein Nebenprodukt, Wärmepumpen mit Energie versorgen kann – und dass die Geräte nicht nur heizen können, sondern auch kühlen.
 

Wie funktioniert das?

Bei der aktiven Kühlung arbeitet der Kältekreis der Wärmepumpe im Umkehrbetrieb, er senkt die Temperatur des Kühlmediums und somit des Gebäudes. Bei der passiven Kühlung wird dem Wasser aus dem Verteilersystem Wärme entzogen und in die Erde geleitet. Zum Heizen steht sie dann teilweise wieder zur Verfügung, dieses Prinzip ist also extrem energieeffizient. Kühlung gewinnt enorm an Bedeutung, dafür sorgt der Klimawandel ebenso wie die Wärme, die unsere Gesellschaft produziert, etwa in riesigen Server-Räumen. Darauf sind wir eingestellt: Alle SmartHeat-Wärmepumpen können sowohl heizen als auch kühlen.

www.smartheat.de
 

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