Herr Bayer, wenn man Ihnen zuhört und sich die Produkte der SOLTEQ-Gruppe genauer anschaut, scheint die Energiewende auf einmal ganz leicht…
Ob leicht oder schwer sei einmal dahingestellt. In jedem Fall muss sie gelingen, wie die Wetterextreme alleine in diesem Jahr mehr als deutlich machen. Aus unserer Sicht müssen wir deshalb innovativer werden und neue Wege gehen. Genau das machen wir mit unseren Lösungen und Ansätzen.
Solar auf dem Dach ist nicht neu. Was genau machen Sie anders?
Bei uns kommt die Photovoltaik nicht aufs Dach, das Dach ist die Photovoltaik. Denn aus unserer Sicht gilt es, die vorhandenen Hausdächer optimal auszunutzen. Nur so lässt sich genügend Solarenergie gewinnen, um nicht auf wertvolle Ackerflächen ausweichen oder gar neue Flächen durch Rodung oder andere Maßnahmen schaffen zu müssen.
Wie dürfen wir uns dieses Konzept der „Solarziegel“ vorstellen?
Im Prinzip wie das Beste aus zwei Welten. Denn unsere Solarziegel wurden speziell für Dachdecker entwickelt und lassen sich genauso leicht vom Fachmann verlegen. Gleichzeitig ist jeder einzelne Ziegel eine leistungsstarke kleine Photovoltaikanlage. Damit stärken wir im Übrigen auch das Handwerk, indem wir den Dachdeckern eine weitere attraktive Lösung an die Hand geben, die sie Kunden anbieten können – eine Tatsache, von der auch unser Bundeskanzler Olaf Scholz begeistert war. Er hat sich unsere Solarziegel erst im März auf der Zukunft Handwerk in München sehr genau angeschaut.
Ist es richtig, dass Sie bei der Entwicklung Ihrer Solarziegel nicht nur an die Stromgewinnung gedacht haben?
Das ist richtig. Wer die Welt retten will, muss das große Ganze im Blick haben, weshalb unsere Solarziegel werksmäßig mit Hinterlüftung für eine potenzielle Heizungsfunktion ausgestattet sind. Hier wird die Nutzung des SOL-TEQ-Energiedachs dann allerdings auch etwas komplexer und wird von einem Architekten, Dachdecker und Heizungsbauer gemeinsam geplant. Vereinfacht ausgedrückt machen wir aus 48 Prozent des Tageslichts – das ist der Anteil des sichtbaren Lichts – Strom, aus den 38 Prozent Infrarot-Strahlung, über die Tageslicht ebenfalls verfügt, Heizwärme.