Herr Eckel, welche erneuerbaren Antriebsenergien stehen für die Landwirtschaft zur Verfügung?
Zu dem aktuell dominierenden fossilen Diesel gibt es verschiedene Alternativen. Dazu zählen elektrische Antriebe, Biodiesel, Pflanzenölkraftstoffe sowie paraffinische Kraftstoffe wie HVO oder synthetische E-Fuels. Auch Biogas – also Biomethan – ist eine Option. Wasserstoff wird zwar diskutiert, spielt in der Praxis jedoch derzeit keine Rolle.
Was muss geschehen, um die gesetzlichen Vorgaben zur Reduzierung des CO2-Footprints der Landwirtschaft zu erfüllen?
Zentral ist, dass erneuerbare Antriebsenergien wirtschaftlich attraktiv werden. Das kann durch steuerliche Vorteile oder gezielte Investitionsförderung gelingen. Außerdem muss das „Henne-Ei-Problem“ überwunden werden: Ohne Nachfrage kein Angebot – und umgekehrt. Dazu braucht es finanzielle Anreize, Demonstrationsprojekte und Wissenstransfer. Wichtig ist auch, zu erkennen, dass es in Zukunft keine universelle Lösung geben wird – sondern je nach Einsatzgebiet unterschiedliche Antriebssysteme. Eine fundierte Bewertung, welche Technik sich für welchen Einsatz eignet, ist daher unerlässlich.
Wie unterstützt das KTBL die beteiligten Akteure?
Das Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V. betreibt Wissenstransfer: Es sammelt Daten, bereitet sie praxisgerecht auf und stellt sie insbesondere für die landwirtschaftliche Beratung bereit. Gemeinsam mit ehrenamtlichen Experten erstellt das KTBL Empfehlungen und richtet diese auch an politische Entscheidungsträger. Es bietet zudem Veranstaltungen wie Fachgespräche und Tagungen an. Darüber hinaus initiiert und begleitet das KTBL praxisnahe Forschungsprojekte zur Weiterentwicklung nachhaltiger Antriebssysteme.
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Mehr zum Thema Antriebssysteme: www.ktbl.de/themen/alternative-energietraeger