Herr Metzger-Petersen, Sie betreiben mit Ihrem Bruder den Backensholzer Hof in Nordfriesland. Was macht Ihr Konzept so einzigartig?
Unser Hof ist ganzheitlich gedacht und folgt den strengen Bioland-Richtlinien.
Mein Bruder Jasper kümmert sich um unsere Milchviehherde, Futterherstellung, die Biogasanlage und unseren Bauernhof-Kindergarten. In der hofeigenen Käserei stelle ich daraus dann handgeschöpften Rohmilchkäse her. Die handwerkliche Verarbeitung liegt uns dabei besonders am Herzen. All die benötigte Energie wird von betriebseigenen, regenerativen Quellen gewonnen.Ein hofeigenes Restaurant und ein Hofladen vollenden diesen Kreislauf.
Wie verbinden Sie Kreislaufwirtschaft mit hochwertiger Kulinarik?
Das Wort Abfall findet in unserer Vision keinen Raum – vielmehr suchen wir nach Möglichkeiten, bisher ungenutzte Ressourcen öfter zu transformieren und so weniger Energie aufzuwenden, um am Ende mit einzigartigen Produkten belohnt zu werden. Kulinarik lebt von der Güte der Grundprodukte, in unserem Fall die Milch. Durch unseren Kreislauf haben wir die großartige Möglichkeit, an allen Stellschrauben drehen zu können, um die Qualität maßgeblich zu verbessern. Unsere Mutter prägte schon immer den Leitspruch: „Käsen fängt auf dem Feld an.“ Aus diesem Grund schmeckt unser Käse so einzigartig.
Das stimmt. Und Sie holen damit das Kulturgut Käse erfolgreich zu uns nach Deutschland.
Ja, genau. Unsere Käse sind bei den Prämierungen der letzten beiden World Cheese Awards jeweils unter die 16 besten der Welt gewählt worden. Hier waren mehr als 4.500 Käse aus über 40 Ländern dabei. Außerdem wurde der Michel, ein Hartkäse aus Kuh- und Ziegenmilch, als bester deutscher Käse ausgezeichnet. Eine große Auszeichnung, die uns sehr stolz macht. Wir sind froh, der deutschen Käsekunst so die Stimme zu geben, die sie schon seit Jahren verdient hat.
