KI ist für die Personalarbeit in den kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) eine gute Unterstützung. Das sagt Ann-Katrin Hardenberg, Geschäftsführerin der Unternehmensberatung The Mak’ed in Nürnberg. Das Beratungsunternehmen hat sich spezialisiert auf KMU und Human Resources Im Gespräch nennt Hardenberg die Handlungsfelder, wo KI bisher im Einsatz ist. „Beim Marketing, der Auswahl, Betreuung und Entwicklung gibt es KI-Tools.“ Gerade weil viele KMUs keine klassische Personalabteilung haben oder diese nicht breit aufgestellt sind, könne der Einsatz von KI die Personalarbeit gut bei der Umsetzung der verschiedenen Personalprozesse unterstützen.
CHATBOTS ANTWORTEN SCHNELL
Und in der Tat: Im Personalmarketing kann die KI bei der Aufstellung von passgenauen und attraktiven Stellenanzeigen helfen. Bei der Personalauswahl ist es möglich, dass Chatbots mit Bewerbenden im Recruiting-Prozess kommunizieren. Die Vor-auswahl von Kandidaten durch die Analyse von Lebensläufen kann ein KI-Tool ebenfalls übernehmen.
Chatbots können bei der aufwendigen Personalbetreuung zum Einsatz kommen, bei Urlaubsanträgen, Reisekostenabrechnungen oder Krankmeldungen. Die Mitarbeitenden können sich jederzeit mit Fragen an den Chatbot wenden und bekommen schnell Antworten.
Auch im Bereich der Personalentwicklung hilft KI. Chatbots können das individuelle Weiterbildungsmanagement unterstützen, indem sie passende Seminarangebote vorschlagen oder indem sie als Lernassistent helfen. Das Erstellen von Trainingskonzepten ist eine andere Möglichkeit. Auch als Karrierehelfer ist einiges denkbar: KI kann über Entwicklungspfade informieren und passende Stellenausschreibungen vorschlagen.
AKZEPTANZ FÜR KI SCHAFFEN
Für die Personalplanung kann KI automatisch generierte Analysedaten wie etwa Informationen zur Fluktuation, Qualifikationsstruktur oder zur Anzahl von Mitarbeitenden nach Lebensaltern liefern. Die KI ist besonders gut einsetzbar bei sich wiederholenden und monotonen Aufgaben. Das schafft Raum für die Beschäftigten von HR, sich auf kreative Dinge zu konzentrieren.
Ann-Katrin Hardenberg sieht allerdings auch noch einige Herausforderungen. Vor allem bei der Umsetzung und Akzeptanz der Technologie. „Viele KMU verfügen derzeit nicht über die notwendigen Ressourcen oder das Know-how, um KI-Lösungen erfolgreich zu implementieren.“ Personalakten seien im Mittelstand oft noch im Papierformat und sind deshalb keine brauchbare digitale Grundlage. Zudem könne es Bedenken beim Datenschutz und der Datensicherheit geben, insbesondere wenn es um sensible Mitarbeiterdaten geht. KI kann für die HR-Mitarbeitenden ein Problem sein, da sie Angst um die Sicherheit ihrer Arbeitsplätze haben. Ebenso gibt es Risiken bei der Einhaltung von Compliance Vorschriften.
Aber KI kann nicht alles: So fehlt es an menschlicher Intuition, sozialer Kompetenz und Empathie. Das sind Kompetenzen, die den Mitarbeitenden vorbehalten bleiben – und das ist gut so.