»Mein Team und ich haben Lust auf Zukunft«

Die Herausforderungen der Energiewende haben wir längst gelöst, sagt FENECON-Geschäftsführer Franz-Josef Feilmeier und betont den Wettbewerbsvorteil, den wir uns dadurch in Deutschland erarbeitet haben.

Franz-Josef Feilmeier Geschäftsführer FENECON GMBH
Franz-Josef Feilmeier Geschäftsführer FENECON GMBH
FENECON Beitrag

Hohe Energiekosten gelten als Standortnachteil Nummer eins für Deutschland. Wie bewerten Sie die aktuelle Situation?
Ich sehe natürlich, dass wir in Deutschland derzeit im Vergleich zu anderen Ländern hohe Energiekosten haben. Allerdings sehe ich das nicht ansatzweise so pessimistisch, wie es gerne dargestellt wird. Denn worüber meiner Ansicht nach viel zu wenig gesprochen wird, ist die Tatsache, dass wir das Problem technisch bereits gelöst haben. Wir haben Solarenergie als mit großem Abstand günstigste Energieform, wir bauen die Windkraftkapazitäten immer weiter aus. Diese Energieformen werden nicht wieder teurer. Wir haben also keinen Wettbewerbsnachteil, sondern eine langfristige Lösung, sodass wir uns in puncto Energieversorgung in den kommenden Jahrzehnten keine Gedanken mehr machen müssen.

Dass das Problem der hohen Energiekosten bereits gelöst ist, scheint dann aber noch nicht überall angekommen zu sein …
Leider nicht. Dabei müssen wir nur auf das Jahr 2030 schauen, das ja nun nicht mehr so weit in der Zukunft liegt. Bis dahin werden wir auch mit den Kapazitäten, die wir noch zubauen, teilweise viel zu viel Strom haben – der demnach nichts kosten wird. Etwa ein Viertel des Jahres werden wir Strom umsonst beziehen können.

Das klingt allerdings auch so, als würde es ein anderes Vierteljahr geben, wo Strom sehr teuer ist. Ist das die hohe Volatilität, die mit erneuerbaren Energien zwangsläufig kommt?
Das ist richtig, auch die drei Monate im Jahr werden wir haben. Wir müssen uns umgewöhnen. Wir kommen aus einer Welt, in der wir gelernt haben, dass Strom immer gleich viel kostet, weil die Produktion konstant war. Jetzt aber sind die Börsenstrompreise zunehmend volatil, Strom kostet dann so viel, wie gerade Windund Solarenergie zur Verfügung steht. Die spannende Aufgabe gerade auch für unternehmerisch denkende Menschen ist die der Flexibilisierung – also sich mehr von dem ganz billigen oder kostenlosen Strom zu sichern, um dafür die hochpreisigen Phasen auszulassen.

Das kann ja aber nur über entsprechende Speicherkapazitäten funktionieren …
Und über intelligente Energiemanagementsysteme, genau. Auf beides haben wir uns spezialisiert. Drehund Angelpunkt unserer Tätigkeiten ist, Antworten auf die Fragen zu liefern, woher die Energie zum Zeitpunkt X am besten kommt, vom eigenen Dach oder besser aus dem Netz, und wohin sie fließt, in die Fertigung, den allgemeinen Betrieb oder in die E-Flotte. Deshalb sagte ich eingangs: Technisch haben wir die Herausforderung der Energiewende längst gelöst. Nun gilt es, diese Lösungen unternehmerisch intelligent für den Wirtschaftsstandort Deutschland zu nutzen.

Es steckt viel Optimismus in Ihren Aussagen, braucht man den als „Entrepreneur of the year“?
Die Jury der Unternehmensberatung EY hat eine ganze Reihe Kriterien zur Bewertung der Unternehmerpersönlichkeiten herangezogen, und natürlich freue ich mich, dass nicht nur ich als Unternehmer in der Kategorie Nachhaltigkeit ausgezeichnet wurde, sondern wir mit unseren Stromspeicherlösungen auch noch den Publikumspreis für uns entscheiden konnten. Für mich unterstreichen die beiden EY-Auszeichnungen, dass nicht nur mein Team und ich richtig Lust auf Zukunft haben, sondern auch die Menschen da draußen sehen, dass wir uns wieder viel mehr zutrauen dürfen. Wir haben uns als Volkswirtschaft nie groß auf irgendwelchen Rohstoffreserven oder Ähnlichem ausruhen, sondern uns immer auf unsere Innovationskraft verlassen können. Aus meiner Sicht wird es Zeit, dass wir uns daran wieder erinnern.


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