Frau Hentschel, warum nutzen viele mittelständische Unternehmen Förderprogramme nicht?
Viele Mittelständler glauben, Fördermittel seien nur etwas für Großunternehmen oder zu kompliziert in der Beantragung. Dabei ist das ein weitverbreiteter Irrtum. Über 90 Prozent der Förderprogramme in Deutschland richten sich explizit an kleine und mittlere Unternehmen. Es gibt rund 3.000 Programme – von Bund, Ländern, der EU oder auch privaten Stiftungen – die speziell Innovation und technologische Entwicklung unterstützen. Häufig fehlt einfach nur das Wissen um die Möglichkeiten und die richtigen Ansprechpartner.
Welche Arten von Förderung stehen denn konkret zur Verfügung?
Die Palette ist breit gefächert: Zuschüsse für Forschung und Entwicklung, zinsgünstige Darlehen oder steuerliche Förderungen wie die Forschungszulage. Besonders spannend: Letztere kann sogar rückwirkend beantragt werden – bis zu vier Jahre zurück! Das bedeutet: Wer 2021 ein F&E-Projekt gestartet hat, kann noch bis Ende 2025 dafür eine Förderung beantragen. Gerade das ist für viele Unternehmen ein echter Gamechanger, denn so lassen sich bereits getätigte Investitionen im Nachhinein refinanzieren.
Was empfehlen Sie Unternehmen, die Fördermittel erstmals nutzen möchten?
Am wichtigsten ist: Nicht warten! Der erste Antrag wirkt oft wie ein Dschungel, aber mit der richtigen Begleitung wird er schnell zur Routine. Fördermittel sollten kein einmaliges Event sein, sondern ein fester Bestandteil der Finanzstrategie. Wer regelmäßig prüft, welche Projekte förderfähig sind, kann nachhaltige Vorteile für sein Unternehmen schaffen – von Innovationskraft über Liquidität bis hin zu Wettbewerbsvorteilen.
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