ERP aus der Cloud – keine Frage von »entweder oder«

Beitrag der proalpha GROUP

Jeder Kunde hat sehr individuelle Erwartungshaltungen an die Cloud – technisch wie wirtschaftlich (Foto: Jeremy Perkins, Unsplash)
Jeder Kunde hat sehr individuelle Erwartungshaltungen an die Cloud – technisch wie wirtschaftlich (Foto: Jeremy Perkins, Unsplash)
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Im Experteninterview mit Björn Goerke, Chief Technology Officer bei der proALPHA Group: proAlpha ist seit über drei Jahrzehnten mit ERP-Software erfolgreich, das proAlpha Cloud Angebot richtet sich an den Mittelstand – wem legen Sie den Einsatz besonders ans Herz? Goerke: Wie intensiv Unternehmen ihr ERP in Richtung Cloud lenken, hängt sehr stark vom jeweiligen Standardisierungsgrad ab. Die Automotive-Branche, zum Beispiel, ist stark standardisiert. Die Mehrheit mittelständischer Fertigungsunternehmen setzt im ERP-Umfeld nach wie vor auf On-Premise. Hybride Implementierungen sind jedoch auf dem Vormarsch. Reine Cloud-Lösungen in der Fertigung sind Stand heute hingegen noch echte Exoten.

Woran liegt das?
Goerke: Das liegt vor allem darin begründet, dass ERP-Systeme immer unternehmenskritisch und im Systemverbund eines Unternehmens hoch vernetzt sind. Gerade bei ihren komplexen Fertigungsprozessen sind mittelständische Unternehmen noch zurückhaltend. Je näher etwa eine Applikation an den Kernprozessen liegt, desto zurückhaltender sind Unternehmen, sie in der Cloud zu betreiben.
 
Es kommt also wie immer darauf an?
Goerke: Ja, ERP aus der Cloud ist keine Frage von „entweder oder“. Vielmehr verspricht eine Hybrid-Strategie im Sinne einer sinnvollen Kombination beider Welten mittelfristig – wenn nicht sogar langfristig – den größten Benefit. Deshalb sehen wir bei der Implementierung von Cloud-ERP-Systemen oder -Komponenten eher eine Evolution statt eine Revolution. Die Cloud verlangt eine Harmonisierung der Prozesslandschaft, ohne die sich die Vorteile der Cloud nicht maximal ausschöpfen lassen. Innovationen können nur dann genutzt werden, wenn mittelständische Fertiger mit dieser Entwicklung mitgehen. Hier werden auch die Anbieter gefordert sein, sich den unterschiedlichen Digitalisierungsgeschwindigkeiten ihrer Kunden anzupassen.

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