Herr Junge, allein in diesem Jahr will Aral bis zu 100 Millionen Euro in den Ausbau der Ladeinfrastruktur investieren. Warum?
Weil wir uns bei bp und somit auch bei der dazu gehörenden Marke Aral mitten in der größten Transformation der Unternehmensgeschichte befinden. Wir beabsichtigen, bis zum Jahr 2050 oder früher NetZero zu erreichen und wollen künftig integrierte Energielösungen anbieten.
Welche Rolle spielt dabei die Elektromobilität?
Eine zentrale. Wir gehen davon aus, dass E-Fahrzeuge im Pkw-Segment den Markt in einigen Jahren dominieren werden und dafür brauchen wir eine verlässliche Ladeinfrastruktur für die Unterwegs-Versorgung mit neuer Energie. Deshalb wollen wir die Zahl der ultraschnellen Ladepunkte in Deutschland bis zum Jahresende von aktuell rund 1.500 auf 3.000 verdoppeln. Das Mittelfristziel 2025 von weit über 5.000 Ladepunkten in Deutschland rückt damit in greifbare Nähe. Was uns aktuell noch bremst, sind lange Planungs- und Genehmigungsverfahren. Hier wünschen wir uns mehr Tempo sowohl von der Politik als auch in den kommunalen Behörden. Dennoch ist die E-Mobilität ein Thema der Gegenwart und nicht mehr der Zukunft. Schließlich haben wir vor wenigen Wochen bereits den millionsten Ladevorgang an einer Aral pulse Ladesäule gezählt. Und das ist erst der Anfang.
Im Pkw-Segment scheint der Trend klar, in anderen Fahrzeugklassen ist die Antriebsauswahl weniger eindeutig.
Grundsätzlich ist das richtig. Bei Aral beschäftigen wir uns technologieoffen mit allen Möglichkeiten, die einen Beitrag zur CO2-Reduzierung leisten können. Deshalb haben wir erst kürzlich auch eine Wasserstoff-Kooperation abgeschlossen. Doch selbst im Lkw-Segment sehen wir einen Trend zur Elektrifizierung und haben hier den Alpen-Rhein-Korridor mit speziellen Ladepunkten für Lkw erschlossen. Wie wichtig das ist, zeigt auch unsere aktuelle Studie. In der berichten Flottenmanager:innen, dass sie sehr bald den Durchbruch für die E-Mobilität erwarten. Und wir reden hier nicht mehr über Pkw, sondern über die Transporter-Klasse und Lkw. Elektromobilität hängt vom Use-Case ab, wird aber Einzug halten in allen Fahrzeugklassen. Genau dafür bauen wir die passende Ladeinfrastruktur auf.