Städte befinden sich in einem nie gekannten Erneuerungsprozess. Während es früher um Autos und Straßen ging, werden in Zukunft attraktive Räume und Mobilität im Mittelpunkt stehen. Nichts anderes als der Umbau der Stadt ermöglicht eine nachhaltige, inklusive und sichere Zukunft, in die Firmen investieren und in der Menschen leben wollen. Dies sind die zukünftigen Standortfaktoren, die wirtschaftliches Wachstum in einer wissensbasierten Gesellschaft bedeuten. Der Besitz eines Autos ist unter diesen Rahmenbedingungen immer weniger relevant. Viel wichtiger ist der Zugang zu Mobilität, der eine Auswahl verschiedener Verkehrsmittel ermöglicht: Heute Fahrrad, morgen ÖPNV und übermorgen Carsharing. Verkehrsstaus und Unfälle, Lärm- und Schadstoffemissionen gehören dann der Vergangenheit an. Gesundheit, Aktivität und echte öffentliche Räume sind die Insignien einer neuen Zukunft und einer zukunftsfähigen Mobilität.
Das Ende des Verbrennungsmotors und der Beginn der Elektromobilität (E-Volution) bringt diesen Transformationsprozess auf den Punkt. Autos werden leiser, gesünder, nachhaltiger und kostengünstiger, denn endlich einmal hat die Verkehrspolitik die richtigen Signale gesetzt. Was die deutsche Automobilindustrie nie wollte, ist tatsächlich eingetreten: Dieselfahrzeuge und Benziner werden bald Vergangenheit sein, ebenso der Hybridantrieb. Die Zukunft gehört dem Elektromotor – Mobilität, die schon heute deutlich sauberer und gesünder ist, als jeder vergleichbare Antrieb. Vorreiter dieser Transformation ist Skandinavien, allen voran Norwegen; progressive Autohersteller wie General Motors oder Volvo und natürlich die neuen Akteure um Tesla, Rivian, Arrival, Nio, Sonos Motors und viele, viele mehr. Und alle haben Auftragsbücher, die prall gefüllt sind. Einige Länder haben bereits Verbotsszenarien für Verbrennungsmotoren ausgesprochen – nur Deutschland tut sich immer noch schwer und wird im internationalen Standortwettbewerb somit weiter zurückfallen.
Die etablierte Automobilindustrie befindet sich somit in einem radikalen Wandel, und das Spektrum an Zukunftsthemen und vor allem -herausforderungen für die Branche ist immens (Automotive Reset): neue Antriebe, Produktionskonzepte und Vertriebsmodelle. Die Vernetzung von Fahrzeugen, Menschen und Infrastrukturen, autonome Mobilität und Mobilitätsdienste, Sharing-Konzepte vom Roller bis zum Schwerlaster. Das alles in einer Zeit, in der sich sogar die Politik nicht mehr bedingungslos den automobilen Werten verschreibt. Die Branche muss sich neu erfinden – denn eines ist klar: Die Zukunft der Mobilität wird klimaneutral und sicher sein. Denn nicht nur autonome Mobilität steht in den Startlöchern und wird auf der Basis von Level 4 bereits in diesem Jahr in München als Taxi-Dienst (so genannte RoboCaps) eingeführt, bereits 70 Städte unterstützen die Initiative „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“. Neofencing – die nächste, nachhaltige Dimension des Geofencing – eröffnet Städten eine Vielzahl von Optionen, um Geschwindigkeiten zu kontrollieren, elektrische Antriebe zu aktivieren oder um Scooter in ihre Räume zu verbannen.