Alles auf einer Wellenlänge

Die STF Gruppe plant 5G-Campusnetzwerke für Unternehmen – wie das geht und was die Netze leisten, erklärt Frédéric Dildei, Head of Digital Business. 

Frédéric Dildei ist Head of Digital Business des Ingenieurunternehmens STF Gruppe
Frédéric Dildei ist Head of Digital Business des Ingenieurunternehmens STF Gruppe
STF Gruppe Beitrag

Herr Dildei, was können Besucher vom Auftritt der STF Gruppe auf der Hannover Messe erwarten? 

Wir wollen unsere Kompetenzen praxisnah demonstrieren. Dazu zählt unter anderem die Planung von 5G-Campusnetzen. Campusnetze dienen großen Unternehmen, die auf ihrem Werksgelände ein vom öffentlichen Mobilfunknetz unabhängiges Funknetz brauchen, um reibungslose automatisierte Produktionsabläufe, eine unterbrechungsfreie Datenübertragung oder die Lokalisation von Fahrzeugen sowie Personen sicherzustellen. Unser Job beginnt, indem wir die Bedarfe unserer Kunden aufnehmen und analysieren. Wir entwickeln Use-Cases, definieren, wo welche Arbeiten nötig wären, und wo etwa Daten für selbstfahrende Fahrzeuge aufgenommen sowie Sensoren angebunden werden. Vor der eigentlichen Planung sind also zahlreiche Anforderungsdetails abzustimmen. 

Wie läuft die Planung ab?

Wir erzeugen einen digitalen Zwilling, ein dynamisches, virtuelles Abbild, das in einem 3D-Modell dargestellt wird. Das haben wir beispielsweise für das Gelände der Hannover Messe und die dortige 5G-Arena, in der wir uns präsentieren, getan. Vor Ort zeigen wir, wie das genau funktioniert. Wir statten Busse auf dem Messegelände mit unseren EchtNetz-Boxen aus, welche die Mobilfunkabdeckung im 5G-Netz messen und gleichzeitig zur Lokalisierung der Fahrzeuge dienen. In der Halle nutzen wir das 5G-Netz der Messe, mit dem etwa eine Drohne ihren Standort bestimmen, die Ladestation anfliegen und von außen gesteuert werden kann. Alle Informationen sind auf einem Dashboard dargestellt. 

Und so können die Nutzungsmöglichkeiten für Kunden veranschaulicht werden?

Ja. Statt der Busse könnten auf einem Werksgelände hunderte Gabelstapler geortet werden. Das funktioniert aber auch zum Tracken von Werkzeugen oder Produkten. So weiß ein Unternehmen zum Beispiel, dass Produkt A im Herstellungsprozess gerade verpackt wird, dann ins Außenlager X ins Regal Y geht, wo der Spediteur zum Abtransport punktgenau hingelotst werden kann. Die gesamte Industrie 4.0 ist ohne effektive Funknetze nicht denkbar. Und Personentracker, etwa in Form digitaler Besucherausweise, können bei Evakuierungen im Brandfall sogar Leben retten, wenn eine vermisste Person damit aufgespürt wird. 

Was geschieht nach der Planung eines Campusnetzes?

Die meisten Ingenieurbüros für Funktechnologie würden jetzt das Feld räumen für die Experten der Technischen Gebäudeausrüstung. Die STF Gruppe hingegen ist eines der ganz wenigen Unternehmen, die sich nun auch um die mechanischen und gebäudetechnischen Anforderungen kümmern: Wenn irgendwo Antennen angebracht werden sollen, brauchen diese ein Kabel, das wiederum benötigt eine Kabeltrasse, für die Löcher gebohrt werden müssen, womit wir im Bereich des Brandschutzes landen, ganz abgesehen von der Materialliste, die wir schreiben. Dann erstellen wir eine Ausschreibung für den Kunden, beraten ihn bei der Auswahl der Angebote, begleiten die Abnahme der geleisteten Arbeiten und messen, ob alles so umgesetzt wurde wie geplant.

www.stf-gruppe.de/competence/digitalisierung

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