Innerstädtische Ladeinfrastruktur: Klasse statt Masse

Beitrag von Fastned

Linda Boll, Country Manager und Head of Public Affairs bei Fastned Deutschland
Linda Boll, Country Manager und Head of Public Affairs bei Fastned Deutschland
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Glaubt man den Kritiker:innen der E-Mobilität, fehlt es an allen Ecken an der notwendigen Ladeinfrastruktur. Zuletzt teilte der BDEW jedoch mit, dass nach aktuellem Ansatz der EU-Kommission mit den vorhandenen Ladesäulen bis zu 2,5 Millionen Elektroautos versorgt werden können – bei bislang rund einer Million zugelassenen E-Autos auf deutschen Straßen. Ist der Bedarf also gedeckt? Nicht ganz, nimmt man die wichtige Differenzierung zwischen langsamem AC- und schnellem DC-Laden vor. Im Januar 2023 waren der Bundesnetzagentur rund 67.000 AC- und etwa 13.000 DC-Ladepunkte gemeldet. Vor allem in den Städten hinkt der Ausbau der Schnellladeinfrastruktur massiv hinterher. Die Folge: Abfertigung von nur wenigen Fahrzeugen pro Tag, lange Standzeiten, dadurch oftmals blockierte Ladeplätze an AC-Säulen und in der Konsequenz Frust bei den E-Autofahrenden. An einer Schnellladesäule mit 300 kW Leistung hingegen kann ein E-Auto innerhalb von 15 Minuten für eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern aufgeladen werden - täglich können also fast zehnmal so viele E-Autos wie an einer AC-Säule versorgt werden. Wenn wir der exponentiell steigenden Anzahl an E-Autos begegnen wollen, braucht es auch in den Städten eine flächendeckende und zukunftsgerecht geplante Schnellladeinfrastruktur: großzügige Schnelllade-Hubs, ähnlich konventionellen Tankstellen, mit Überdachung, einem Durchfahrtsprinzip, zahlreichen Säulen und angegliedertem Shop. Was den Schnelllade-Hub dabei von einer konventionellen Tankstelle unterscheidet: E-Autofahrende verweilen hier länger, die Aufenthaltsqualität muss also höher sein, was beispielsweise durch einen Spielplatz und ausreichend Sitzmöglichkeiten erreicht werden kann. Kommunen, Projektentwickler und private Grundstücksbesitzende können mit der Bereitstellung dafür geeigneter Flächen und öffentlicher Parkräume ihren Beitrag leisten und gemeinsam mit erfahrenen Partnern sowohl die emissionsfreie Individualmobilität als auch Logistik in der Stadt ermöglichen.

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