Mitarbeitende im Fokus

Damit Unternehmen innovativ bleiben, müssen Personalabteilungen unterstützen. Sie sorgen für loyale Mitarbeitende und ein gutes Employer Branding
Illustration: Tolga Akdogan
Illustration: Tolga Akdogan
Axel Novak Redaktion

Die Arbeitswelt verändert sich momentan rasant: In einer Zeit der sozialen Beschränkungen und des Trends zu mehr Home Office sind Unternehmen mehr denn je gefordert, sich auch im Umgang mit ihren Beschäftigten von der Konkurrenz zu unterscheiden. Wer Innovationen fördern will, muss deshalb Personalplanung neu denken. Traditionelle HR-Aufgaben verlieren dabei an Bedeutung, kommunikative und kreative Aufgaben werden immer wichtiger.


Denn um leistungsfähig und innovativ zu bleiben, müssen in erster Linie die Mitarbeitenden in den Fokus rücken. Der Bereich Mitarbeiterbindung aber stellt viele Führungskräfte vor neue Herausforderungen. Wer die Belastung seiner Mitarbeitenden in den vergangenen Monaten nicht ausreichend würdigt, wird seine Teams nicht behalten können oder muss mit Abwesenheiten durch Krankheit oder zunehmender Fluktuation kämpfen.


Ein wichtiges Element dafür ist das kontinuierliche Feedback anstelle eines jährlich stattfindenden Mitarbeitergesprächs. Hilfreich ist auch, Feedback von Mitarbeitenden dem Vorgesetzen gegenüber einzuholen und zu berücksichtigen. Mit Coaching-Maßnahmen, gemischten Teams und flachen Hierarchien sorgen die HR-Verantwortlichen dafür, dass Führungskräfte ihre Teams mitnehmen und deren Situation verstehen.


Der Fachkräftemangel kehrt zurück


Und das ist um so wichtiger für viele Unternehmen, weil der Fachkräftemangel zurückkehrt – und zwar deutlich schärfer als zuvor. Um dem langfristig zu begegnen, müssen die Unternehmen eigene Fachkräfte ausbilden. Das stellt manche HR-Manager vor organisatorische Herausforderungen. Ob duales Studium, Werkstudium, Traineeprogramm oder die Begleitung von Bachelor- und Masterarbeiten: Im Durchschnitt verbleibt nur jede dritte Fachkraft, die ein Unternehmen so begleitet, im Betrieb. Der Rest geht zu anderen Unternehmen.
Tragisch ist, dass viele Betriebe mit Beginn der Corona-Pandemie ihr Angebot an Ausbildungsplätzen reduziert haben. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit wurde bis Ende April 2021 etwa jede achte Ausbildungsstelle nicht mehr angeboten. Gleichzeitig sind die Bewerber:innen deutlich zurückhaltender: Statt 418.000 wie im Vorjahr haben sich nur 345.000 junge Menschen in diesem Zeitraum um einen Ausbildungsplatz beworben.


Eine große Rolle bei der Suche nach Nachwuchs spielen die Kanäle, über die Unternehmen neue Arbeitskräfte ansprechen. Ob in Fachzeitschriften, über Webinare oder auf Social-Media-Plattformen wie LinkedIn, Xing und Clubhouse: HR, Marketing und die Fachabteilungen müssen gemeinsam überzeugen, dass das Unternehmen ein attraktiver Arbeitgeber mit guten Perspektiven ist. Das setzt teilweise ein ganz neues Denken voraus und einen langen Atem.


Denn die Attraktivität eines Unternehmens steigt mit dem positiven Employer Branding. Eine gute Arbeitgeber-Marke sorgt nicht nur dafür, dass qualifizierte und kreative Fachkräfte bei dem Unternehmen arbeiten möchten, sondern vor allem die Beschäftigten motiviert und loyal bleiben. Denn in den meisten Fällen sind sie die wirklichen Innovatoren.

Nächster Artikel
Technologie
Juni 2023
Dr. Ralf Jungblut, Geschäftsführer der Heinrich Gräper Holding GmbH  & Co. KG
Beitrag

Smarte Stationen für ein smartes Netz

Sie sind klein und relativ unscheinbar – und doch haben Sie das Potenzial, viele Herausforderungen zu adressieren, vor denen das Stromnetz heute steht: intelligente Stationen.

Technologie
Oktober 2023
Bernd Korz, Geschäftsführer Alugha
Beitrag

»Was? Das geht schon?!«

Ein Video minutenschnell in 200 Sprachen übersetzt – KI made in Mannheim will weltweit für bessere Verständigung sorgen.

Technologie
Juni 2023
Das Bürogebäude OWP12 überzeugt mit vertikalem Garten sowie einer neu entwickelten modularen Fassade mit PV-Elementen.
Beitrag

Fassaden unter Strom: Gebäudehülle als Solarkraftwerk

Die Bundesregierung plant bis 2030 den Solaranteil am Energieverbrauch mehr als zu verdreifachen. Das kann nur mit technologischen Neuerungen erreicht werden: So lässt sich Photovoltaik, kurz PV, nicht nur auf Dächern, sondern auch an Gebäudefassaden anbringen.