Effizienzvorsprung dank Telematik

Neuer Name, neuer Eigentümer, neue Ideen – Webfleet Solutions weiß um die Kraft smarter Daten und hat richtungsweisende Visionen für die Zukunft der Telematik.
Thomas Schmidt CEO und Managing Director, Webfleet Solutions
Webfleet Solutions Beitrag

Herr Schmidt, aus TomTom Telematics wurde Webfleet Solutions. Was steckt hinter dem Namenswechsel?
Die TomTom-Gruppe will sich künftig stärker auf andere Geschäftsfelder konzentrieren, dem Geschäftsfeld Telematics aber gleichzeitig die Wachstumschancen nicht verbauen. Daher wurde das Geschäftsfeld im vergangenen April an den weltweit größten Reifenhersteller Bridgestone verkauft. Nach einer Übergangsperiode firmieren wir nun offiziell unter dem Namen Webfleet Solutions – ein Name, der durch unser Kernprodukt WEBFLEET – seit rund 20 Jahren für Qualität, Innovation und Zuverlässigkeit am Markt steht.

 

Welches Interesse hat ein Reifenhersteller wie Bridgestone an Telematiklösungen?
Wie jeder große Konzern konzentriert sich auch Bridgestone auf die Möglichkeiten, die mit der digitalen Transformation einhergehen. Mobilitätslösungen spielen da eine wesentliche Rolle und genau hier sind wir mit unserer langjährigen Erfahrung im Geschäftsfeld Telematics eine ideale Ergänzung. Unsere Aufgabe wird es als Teil der Mobility Solutions von Bridgestone künftig sein, den Ausbau digitaler Services weiter voranzutreiben.

 

Und welchen Vorteil haben Ihre Kunden von Ihrer neuen Konzernzugehörigkeit?
Zunächst einmal hat sich für unsere Kunden außer des Namens nichts geändert. Unsere Kunden bekommen weiterhin den gewohnt qualitativ hochwertigen Service – inklusive der vierteljährlichen Erweiterung unserer Lösung um neue Services und Module. Darüber hinaus sind wir überzeugt, dass sich für unsere Kunden durch die neue Eigentümerstruktur zahlreiche neue Möglichkeiten ergeben werden. Denn letztendlich bedient ein Reifenhersteller dieselben Kundengruppen, wie auch wir mit unseren digitalen Services. Diese große Schnittmenge sorgt für jede Menge Synergieeffekte.

 

Können Sie diese Synergieeffekte näher erläutern?
Denken Sie beispielsweise an Reifen als Service. Das heißt konkret, dass Sie als Flottenkunde Reifen nicht mehr einkaufen, sondern nur noch für die Nutzung nach Kilometern bezahlen. Dafür ist es natürlich essenziell zu wissen, wie viele Kilometer gefahren, aber auch, auf welchen Straßen diese Kilometer zurückgelegt werden. Ein LKW, der zu 90 Prozent auf der Autobahn unterwegs ist, hat eine geringere Reifenabnutzung als ein Bau-LKW, der zu einem großen Teil auf Schotterpisten fährt. Genau diesen Wissensvorsprung liefert uns die Telematik. Und auf dieser Datenbasis lassen sich dann neue Services konzipieren, von denen letztendlich die Kunden profitieren.

 

Sorgen Telematikdaten tatsächlich für einen Effizienzvorsprung?
Absolut. Webfleet Solutions ist mit rund 50.000 Kunden und knapp einer Million aktiv gemanagter Fahrzeuge Marktführer in Europa. Und wenn wir aktiv gemanagt sagen, meinen wir eine Datenübertragung in Echtzeit. Aufgrund des Umstandes, dass diese Fahrzeuge in ganz Europa und der Welt unterwegs sind, lassen sich aus den Daten neue Services entwickeln, an die heute noch gar nicht gedacht wird. Basis ist dabei die umfassende Sensorik, die mittlerweile in allen neuen Fahrzeugen verbaut ist.

 

An welche neuen Services denken Sie dabei?
Ich bin beispielsweise davon überzeugt, dass Städte früher oder später so ähnlich wie Flughäfen organisiert werden könnten. Mit zunehmendem Verkehrsaufkommen sowie dem Megatrend der Urbanisierung brauchen wir schlichtweg neue Mobilitätskonzepte. Fahrzeuge sind in diesem Szenario – wie Flugzeuge heute schon – ständig miteinander vernetzt, ihre Parameter und Positionen bekannt. Lieferfahrzeuge bekämen etwa Einfahrts- und Zustellslots zugeteilt, die eingehalten werden müssen. Smart Cities und Connected Cars sind heute keine reinen Zukunftsvisionen mehr. Telematik und immer bessere Daten machen eine Umsetzung möglich.

 

 

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