Schmerzquelle Iliosakralgelenk

Dr. med. Michael Schaefer und Dr. med. Matthias Seibl-Leven beantworten die wichtigsten Fragen rund um die richtige Diagnose eines ISG-Syndroms und weiterführende Behandlungsschritte.
Dr. med.  Michael Schaefer –  Facharzt im Wirbelsäulenzentrum  Würzburg für Neurochirurgie und Reha-bilitative Medizin; Dr. med. Matthias Seibl-Leven – Facharzt im Wirbelsäulenzentrum  Würzburg für Neurochirurgie und Reha-bilitative Medizin
Dr. med. Michael Schaefer – Facharzt im Wirbelsäulenzentrum Würzburg für Neurochirurgie und Rehabilitative Medizin; Dr. med. Matthias Seibl-Leven – Facharzt im Wirbelsäulenzentrum Würzburg für Neurochirurgie und Rehabilitative Medizin
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Worauf spezialisiert sich das Wirbelsäulenzentrum Würzburg?

Dr. Schaefer: „Wir sind eine Gruppe von Neurochirurgen (PD Dr. Engelhardt, Dr. Fröhlich, Dr. Harth, Dr. Meinhardt, Dr. Preil, Dr. Schaefer, Dr. Seibl-Leven, Herr Wohlwender) und Manual- und Rehabi-litationsmediziner:innen (Dr. Eisenbacher und Frau Dr. Jocher), die sich vor allem der Behandlung der degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen widmet. Wir legen großen Wert auf einen möglichst ganzheitlichen Ansatz und Einbeziehung aller konservativen und operativen Möglichkeiten. Da wir uns nun schon seit einigen Jahren bewusst und intensiv mit allen diagnostischen und konservativen wie operativen therapeutischen Verfahren der Behandlung schmerzhafter Iliosakralgelenksstörungen befassen, gelten wir mittlerweile als ausgezeichnetes ISG-Referenzzentrum.“

 

Wie äußert sich ein ISG-Syndrom?

Dr. Seibl-Leven: „Die Herausforderung ist sehr oft die Identifizierung des hauptsächlichen Schmerzgenerators. Für Patient:innen, die an einem Verschleiß der unteren Lendenwirbelsäule leiden, ist das Aufstehen aus liegender oder sitzender Position sowie das Vornüberbeugen und Hochheben von Lasten sehr schmerzhaft. Ganz typisch für das Iliosakralgelenk sind jedoch einseitig betonte Schmerzen im Sitzen und in der Seitenlage sowie bei längerem Stehen. Neben einer guten Interpretation der Anamnese sind zur Diagnose auch klinische und bildgebende Untersuchungen notwendig. Bei einem passenden Gesamtbild sollten ISG-spezifische Tests durchgeführt werden. Als zuverlässige Methoden gelten fünf einfache Provoka-tionstests und die intra-artikuläre Injektion mittels Lokalanästhetikum in das Gelenk. Fallen diese Tests positiv aus, bestätigt sich die Diagnose.“

 

Wie sehen moderne Behandlungsmethoden für ein ISG-Syndrom aus?

Dr. Schaefer: „Wenn konservative Maßnahmen nicht mehr greifen, bietet die moderne Chirurgie einen innovativen, mittlerweile gut klinisch etablierten Lösungsansatz: Das iFuse Implantat System. Dabei setzt der Chirurg zur Stabilisierung des ISG drei kleine dreieckige Titanimplantate in das betroffene Gelenk ein. Der Eingriff benötigt lediglich einen Hautschnitt von fünf bis sieben Zentimetern und dauert ca. 30 bis 60 Minuten. Aufgrund ihrer porösen Oberflächenstruktur – bekannt aus der Endoprothetik – und ihrer dreieckigen Form verwachsen die kleinen Titanimplantate in der Regel innerhalb weniger Wochen schonend mit dem umliegenden Knochen und führen zu dauerhafter Stabilität. Die OP erfordert eine Vollnarkose und einige Tage Krankenhausaufenthalt, eine angepasste Schmerzmittelbehandlung und ca. drei Wochen Entlastung der operierten Seite. Das Verfahren beruht auf langjährigen positiven Erfahrungen mit mehr als 80 Publikationen. Wir beobachten auch in Deutschland eine zunehmende Akzeptanz für dieses Verfahren.“

 

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