„So geht es mit Tabak und Rum: Erst bist du froh, dann fällst du um.“ Gewohnt nachsichtig-bissig beschreibt der Dichter Wilhelm Busch in seiner Bildergeschichte „Vierhändig“ den verbreiteten Gebrauch zweier der wichtigsten Genussmittel unserer Gesellschaft. In beiden Fällen sind die möglichen Konsequenzen des Konsums nicht nur lustig.
Was das Rauchen angeht, sind die gesundheitlichen Schäden durch den Qualm tausendfach erforscht und bewiesen. Dennoch gab es laut der Weltgesundheitsorganisation WHO Im Jahr 2022 weltweit rund 995 Millionen Menschen, die regelmäßig rauchen. Fast jeder achte Erdenbürger.
Und in Deutschland? Dabei hilft ein Blick auf die Statistiken – samt verschiedener Anlaufstellen für Raucher:innen, die aufhören wollen.
Im Jahr 2020 rauchten laut Statista 17,53 Millionen Menschen, die älter als 15 Jahre sind, also rund 21 Prozent der Bevölkerung. Laut der „Deutschen Befragung zum Rauchverhalten“ DEBRA stieg dieser Wert bis Mitte 2022 – auch durch die Pandemie bedingt – auf 34,5 Prozent bei Menschen ab 14, im Juli 2024 lag er bei 28,2 Prozent. Unter den 14- bis 17-Jährigen beträgt der Anteil der Raucher 14,9 Prozent. Positiv stimmt ein Wert von Statista für 2021: Unter den 12- bis 17-Jährigen haben zu diesem Zeitpunkt 82,9 Prozent der Jugendlichen noch nie geraucht.
Langfristig betrachtet hat sich der Raucheranteil in Deutschland deutlich verringert: Der Kurzbericht Epidemiologischer Suchtsurvey beziffert für 1997 die Quote bei Männern zwischen 18 und 59 Jahren auf 43,1 Prozent, bei Frauen auf 30 Prozent. In den Folgejahren ist der Anteil durchweg gesunken, 2021 rauchten 23,2 Prozent der Männer und 17 Prozent der Frauen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO prognostiziert für 2025 einen weiteren Rückgang auf 16,2 Prozent bei Männern und 12,78 Prozent bei Frauen.
Die Statistiken zu den gesundheitlichen Gefahren des Tabakkonsums sprechen eine deutliche Sprache: Statista zufolge sterben deutschlandweit jährlich etwa 143.000 Menschen an den Folgen des Rauchens, weltweit sind es mehr als 7,6 Millionen. Die durch das Rauchen verursachten Krankheitskosten belaufen sich in Deutschland auf mehr als 20 Milliarden Euro pro Jahr.
Laut einer Umfrage der GfK wollen 29 Prozent der befragten Raucher „unbedingt“ von den Zigaretten loskommen, sechzig Prozent haben es nach Angaben von Statista schon mindestens einmal versucht. Die Erfolgsquote für eine permanente Abstinenz nach dem Rauchstopp liegt mit professioneller Begleitung bei gut 40 Prozent, schreibt das Deutsche Ärzteblatt.
ALTERNATIVE ZUM VERBRENNEN
Eine vieldiskutierte Alternative sind elektronische Zigaretten, kurz E-Zigaretten, die unter Umständen tatsächlich helfen können mit dem Rauchen aufzuhören – das geht aus einer Cochrane Review von 2024 hervor, in dem 88 wissenschaftliche Studien mit mehr als 27.000 Probanden zu diesem Thema ausgewertet wurden.
Damit das verständlicher wird, bedarf es eines Blicks darauf, wie E-Zigaretten eigentlich funktionieren und aufgebaut sind.
Anders als herkömmliche Zigaretten verbrennen sie keinen Tabak, sondern verdampfen eine Flüssigkeit, im Fachjargon „Liquid“ genannt, die es mit oder ohne Nikotin gibt. Die Wolke, die Konsumenten bei der Anwendung umgibt, besteht also nicht aus Rauch, sondern Dampf und enthält auch nicht die Verbrennungsstoffe, die beim klassischen Rauchen freigesetzt werden. Das Erlebnis, dennoch eingenebelt zu sein, trägt zur Popularität von E-Zigaretten bei früheren Rauchern bei.
DAS STECKT DRIN, DAS KOMMT RAUS
Eine typische E-Zigarette besteht aus mehreren Komponenten, die den Dampf erzeugen. Die Hauptbestandteile sind ein Akku, ein Verdampfer und ein Mundstück. Der Akku ist die Energiequelle des Geräts, seine Leistung variiert je nach Modell. Der Verdampfer ist das Herzstück der E-Zigarette und enthält eine Heizspirale, die als sogenannte „Coil“ bezeichnet wird, sowie einen Tank für das Liquid. Das Mundstück ist der Teil der E-Zigarette, an dem der Benutzer:innen zieht, um den Dampf einzuatmen.
Im Inneren des Apparats sitzt eine kleine Heizwendel, eine Spirale, die elektrisch erhitzt wird, sobald der Benutzer an der E-Zigarette zieht oder einen Knopf drückt, die Ausführungen variieren. Durch die Erhitzung des Coils verdampft das Liquid im Tank, durch das Mundstück wird der entstandene Dampf eingeatmet.
Da nichts verbrannt wird, enthält der Dampf keine Teerpartikel wie beim Verbrennen von Tabak, sondern besteht hauptsächlich aus den Trägerstoffen Propylenglykol und pflanzlichem Glycerin, Aromen und, je nach Liquid, gegebenenfalls Nikotin in unterschiedlichen Konzentrationen. Die Aromenpalette umfasst mittlerweile mehr als 7.000 verschiedene Geschmacksrichtungen, aus denen Konsument:innen wählen können, auch der Anteil des Aromastoffs in der Grundflüssigkeit kann variiert werden. Für die Menge an Nikotin, die im Liquid enthalten ist, gilt in Deutschland ein gesetzlich festgelegter Maximalwert von 20 Milligramm pro Milliliter.
RAUCHERENTWÖHNUNG
Anlaufstellen für Menschen, die mit dem Rauchen aufhören wollen:
• Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung BZgA: www.rauchfrei-info.de
• Deutsches Krebsforschungszentrum: www.dkfz.de
• Deutsche Herzstiftung: www.herzstiftung. de/ihre-herzgesundheit/gesund-bleiben/ rauchen-aufhoeren
• Liste mit Anbietern von Rauchentwöhnungkursen, die von den Krankenkassen bezuschusst werden:
www.anbieter-raucherberatung.de