Der Fluss nahe des Spielplatzes, der Swimmingpool im Nachbargarten, die Regentonne auf dem eigenen Grundstück: In mehr als 20 Prozent der tödlichen Unfälle bei Kindern ist Ertrinken die Ursache. „Wenn Wasser in der Nähe ist, besteht gerade für kleine Kinder ein erhöhtes Sicherheitsrisiko“, weiß die Präsidentin der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Ute Vogt. „Seien Sie sich der Gefahren, die in der kommenden warmen Jahreszeit wieder vermehrt lauern, stets bewusst und bleiben Sie aufmerksam“, so ihr Apell an alle Eltern und Aufsichtspersonen kleiner Kinder.
Die Ehrenamtlichen der vor allem spendenfinanzierten DLRG wollen Menschen vor dem Ertrinken bewahren. „Jedes Opfer im Wasser ist eines zu viel und wenn Kinder ums Leben kommen, schmerzt uns das ganz besonders“, so Vogt. Deshalb gehen die aktiven Mitglieder des Verbandes beispielsweise bundesweit in Kindergärten sowie während der Sommerferien in die Seebäder und bringen den Kleinsten auf spielerische Weise das richtige Verhalten am und im Wasser bei.
Dieses Wissen allein reicht nicht aus. „Alle Kinder müssen schwimmen lernen“, fordert die Chefin der DLRG. „Das ist überlebenswichtig.“ Doch die Mehrheit der Kinder sind am Ende der Grundschule noch immer keine sicheren Schwimmer. Das heißt, sie erfüllen nicht die Anforderungen an das Deutsche Schwimmabzeichen Bronze, auch als Freischwimmer bekannt.
GEMEINSAM INS WASSER
Was also tun, wenn der eigene Nachwuchs noch nicht richtig schwimmen kann? Zwar haben alle Bundesländer den Schwimmunterricht in den Lehr- und Bildungsplänen verankert, doch darauf zählen können Eltern nicht. Zu viele Schulen haben kein geeignetes Schwimmbad in der Nähe; zu wenig qualifiziertes Fachpersonal kann den Unterricht erteilen.
Auch deshalb ist die Nachfrage nach Plätzen im Schwimmkurs größer als das Angebot der Vereine und Schwimmschulen. Eltern sollten ihr Kind dennoch anmelden und die Übergangszeit aktiv nutzen. „Machen Sie Ihr Kind mit dem Wasser vertraut“, rät Ute Vogt. Die DLRG bietet auf ihrer Internetseite nützliche Tipps für das spielerische Gewöhnen an das nasse Element. Auf Schwimmhilfen und Schwimmbrille sollte verzichtet werden, damit die Kinder die Eigenschaften des Wassers unverfälscht erleben. Sie finden heraus, dass sie vom Wasser getragen werden, lassen Wasserspritzer zu und lernen, sich unter Wasser zu orientieren.
Beim gemeinsamen Badevergnügen sollten kleine Nichtschwimmer immer in Armreichweite beaufsichtigt werden – auch beim Tragen von Auftriebshilfen wie Schwimmflügeln. Außerdem sollten Eltern versuchen, Gefahren vorausschauend zu erkennen. Am sichersten ist der Spaß im Wasser in Schwimmbädern und an Badestellen, wo Rettungsschwimmer im Einsatz sind.
Tipps für das spielerische Heranführen ans Wasser gibt’s auf unserer Internetseite.
www.dlrg.de/wassergewoehnung